„Ihn gilt es zu schlagen“

Sotschi · Die Siegesserie von Nico Rosberg findet bei der Konkurrenz große Anerkennung. Doch die Herausforderer beim Großen Preis von Russland an diesem Sonntag in Sotschi sind zahlreich und gierig.

 Nico Rosberg hat derzeit allen Grund zu guter Laune. Foto: Xhemaj/dpa

Nico Rosberg hat derzeit allen Grund zu guter Laune. Foto: Xhemaj/dpa

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Siegesserie hin, souveräne WM-Führung her: Nico Rosberg blickt vor dem Großen Preis von Russland in seinen Rückspiegel - und da wird es voll beim Mercedes-Piloten. "Ich fahre sehr gut, aber meine Gegner hatten auch einen schlechten Start. Das ist die Realität", sagt er und benennt eine ganze Meute potenzieller Rivalen, die ihm den siebten Sieg in Folge streitig machen könnten: "Lewis Hamilton ist der amtierende Champion und damit die Messlatte. Die Ferrari sind schneller, als sie bislang zeigen konnten. Auch Red Bull scheint stärker zu werden."

Dabei ist Rosberg selbst für viele längst zur größten Gefahr beim vierten WM-Lauf an diesem Sonntag in Sotschi (14 Uhr/RTL und Sky) mutiert. Der Wiesbadener führt die WM mit 75 Punkten deutlich vor seinem Teamkollegen Hamilton (39) an und präsentierte sich zuletzt souveräner denn je. Schnell, konzentriert und nahezu fehlerlos pilotierte Rosberg seinen Mercedes von Sieg zu Sieg.

Eine Mischung, die es auch für Ferrari-Star Sebastian Vettel in sich hat. "Mit den Erfolgen ist Nico derjenige, den es zu schlagen gilt", sagt der Heppenheimer. Dass er bislang nicht an Rosberg herangekommen sei, "stinkt mir natürlich".

Mit der verschärften Jagd auf die Silberpfeile meinen es die Roten nun offenbar ernst: Für das Rennen auf dem 5,848 Kilometer langen Kurs, der um zahlreiche Sportstätten der Olympischen Winterspiele 2014 führt, hat Ferrari Neuerungen für Motor und Aerodynamik im Gepäck. Schon bei Vettels zweitem Platz in China fehlte laut Teamchef Maurizio Arrivabene pro Runde "nur eine Zehntel auf die Mercedes".

Die Mercedes - das ist auch Hamilton. Der noch sieglose Weltmeister wirkte bei den ersten drei Rennen angeschlagen, machte Fehler, hatte aber auch viel Pech. Der 31-Jährige gibt sich weiter kämpferisch: "Wir sind alle gierig. Wir wollen immer mehr. Keiner gibt seine Erfolge gern ab." Für seinen Umgang mit den Rückschlägen gibt es Lob vom Boss. "Wie ein echter Champion" verhalte sich Hamilton, sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff anerkennend. Das Rennen in Sotschi scheint wie gemacht für ein Ausrufezeichen: Bei den bisherigen zwei Auflagen feierte Hamilton zwei Siege.

Hinter Favorit Mercedes und Herausforderer Ferrari haben sich mittlerweile die Red Bull formiert. Daniel Ricciardo wurde drei Mal Vierter und belegt noch vor Vettel Platz drei in der Meisterschaft. Daniil Kwjat, der am Dienstag 22 Jahre alt wurde, ist beim Heimspiel besonders motiviert. In China kämpfte er mit harten Bandagen gegen Vettel beim Start, feierte Platz drei und teilt nun aus: "Die Ferrari waren in Kurve eins einfach nicht bereit."

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