Totalschaden im rechten Knie beendet Saison von Fenninger

Sölden · Noch vor der Saison scheidet eine Favoritin auf den Gesamtsieg des Ski Alpin-Weltcups aus. Die Österreicherin Anna Fenninger verletzte sich bei einem Trainingssturz schwer. Die Anteilnahme anderer Sportler ist immens.

Anna Fenninger griff sich ans Knie und ahnte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Nur wenige Stunden nach ihrem Trainingssturz auf dem Gletscher in Sölden hatte die Ski-Olympiasiegerin traurige Gewissheit: Das vordere Kreuzband im rechten Knie war gerissen, dazu das innere Seitenband und die Patellasehne - ein Totalschaden.

Nur drei Tage, bevor die Weltcup-Saison für die Österreicherin beim traditionellen Auftakt an gleicher Stelle mit dem Riesenslalom am kommenden Samstag (9.30/12.30 Uhr, ARD und Eurosport) beginnen sollte, war sie bereits beendet. Die zuletzt arg gebeutelte Ski-Nation Austria steht unter Schock.

Erst die Rücktritte der hoch dekorierten Benjamin Raich , Mario Matt, Marlies Schild, Andrea Fischbacher , Nicole Hosp und Kathrin Zettel binnen zehn Monaten - und jetzt der Ausfall von Fenninger. Die 26-Jährige, in der Alpenrepublik ein Superstar und zuletzt Sportlerin des Jahres, sollte noch gestern in einer Privatklinik bei Innsbruck operiert werden. Ihr Comeback wird sie frühestens beim Weltcup-Auftakt im Oktober 2016 geben können.

Der Sturz hatte sich beim Riesenslalom-Training ereignet, die Super-G-Olympiasiegerin und dreimalige Weltmeisterin war in der "Icebox" auf dem östlichen Teil des Rettenbachgletschers auf dem Innenski weggerutscht.

Die Ski-Welt reagierte geschockt. "Auaaaa! Arme Anna! Alles Gute für die OP und eine schnelle Genesung!", schrieb Maria Höfl-Riesch bei Twitter . Viktoria Rebensburg , die als eine der schärfsten Rivalinnen Fenningers im Kampf um die große Kristallkugel galt, kommentierte: "Oh nein, es tut mir so leid, von der Verletzung von Anna Fenninger zu hören. Alles Gute, Anna, und schnelle Genesung!" Tina Maze schrieb schlicht: "Whaaaat???"

Für Fenninger ist es der schwerste Schlag in turbulenten Wochen. Die Doppel-Weltmeisterin von Vail 2015 hatte sich Anfang September nach monatelangen Auseinandersetzungen mit dem ÖSV von ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher getrennt. Erst am Mittwoch erschien in der Zeitung "Kurier" ein Interview mit ihr unter der Überschrift: "Bin kein Mensch, der sich Sorgen macht". Fenninger berichtete darin von Problemen mit dem linken Knie und, dass sie aus dem Gezerre um Kärcher "gestärkt" hervorgegangen sei. Von jetzt an solle das Skifahren wieder "absolut im Vordergrund" stehen. Doch daraus wird nun nichts.

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