Für Frenzel läuft's in Seefeld wie beim Brezelbacken

Seefeld · Der deutsche Kombinierer Eric Frenzel will beim ersten Saisonhöhepunkt seine unfassbare Siegesserie fortsetzen. Beim Seefeld Triple lauert die größte Gefahr im eigenen Team. Spannender könnte die Weltcup-Saison kaum sein.

 Eric Frenzel – in Seefeld unschlagbar? Foto: dpa

Eric Frenzel – in Seefeld unschlagbar? Foto: dpa

Foto: dpa

Elf Rennen , elf Siege: Für Eric Frenzel ist das kleine Seefeld schon seit Jahren eine Art Wohnzimmer, jetzt hat der König der Kombinierer in dem Tiroler Wintersport-Mekka sogar seine eigenen vier Wände. Im deutschen Mannschaftshotel "Zum Gourmet" gibt es neuerdings die "Eric-Frenzel-Suite", eine Anerkennung für seine unfassbare Siegesserie. "Es gibt Dinge im Leben, die hätte ich mir nie träumen lassen", sagt der 28-Jährige zu der ungewöhnlichen Ehre.

Seit 2013 ist Frenzel in Seefeld in elf Rennen in Folge ungeschlagen, zwölf seiner 37 Weltcup-Siege hat er im WM-Ort von 2019 gefeiert. "Ich weiß auch nicht, warum es dort immer läuft wie beim Brezel backen", sagt der Olympiasieger vor dem ersten Saisonhöhepunkt, bei dem er heute (14 Uhr/ZDF und Eurosport) im Prolog den Grundstein zum vierten Triple-Sieg in Folge legen will.

Der 2014 eingeführte Wettbewerb über drei Tage gilt inzwischen als Kult. "Dieses Wochenende ist für uns das, was die Vierschanzentournee für die Skispringer ist", sagt Frenzel, auf den ein wahrer Marathon wartet: Heute sind in der Loipe fünf Kilometer zu absolvieren, am Samstag zehn, am Sonntag folgen sogar gleich zwei Sprünge und 15 Kilometer auf der Piste.

Frenzel könnte in Tirol zudem den Grundstein zu seinem fünften Triumph in Folge im Gesamtweltcup legen - ein Kunststück, das bislang noch keinem Kombinierer gelungen ist. Der Triple-Sieger erhält satte 200 Punkte, derzeit führt Frenzel mit 944 Zählern vor seinen Teamkollegen Johannes Rydzek (930) und Fabian Rießle (721). Das deutsche Trio hat bei den zwölf Einzel-Rennen der Saison bislang alle Siege unter sich ausgemacht, auch am Wochenende lauert für Frenzel daher die größte Gefahr in den eigenen Reihen.

Frenzel spricht von der "wohl spannendsten Weltcup-Saison meiner Karriere", in seiner Kolumne für das Oberpfalz Echo nennt er die schwarz-rot-goldene Dominanz eine Verpflichtung auch für die Ende Februar anstehende WM. "Die Stimmung ist genial, wir spornen uns an. Die Favoritenbürden für die WM werden von deutschen Schultern getragen", sagte Frenzel.

Die nahenden Titelkämpfe in Lahti (22. Februar bis 5. März) sollen Frenzels nächstes Highlight werden, zunächst aber will "Mr. Seefeld " in seinem Wohnzimmer eine ungewöhnliche Trophäen-Sammlung erweitern. Denn im deutschen Teamhotel gibt es nicht nur Suites mit kuriosen Namen, sondern auch eine alte Tradition: Nach jedem Rennen wird eine Flasche Champagner geköpft, der Sieger erhält den abgeschlagenen Flaschenhals mit dem Korken als "Pokal". Bisher gingen alle an Frenzel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort