Bittere Sekunden in Emsdetten

Saarlouis · Handball-Zweitligist HG Saarlouis verliert unglücklich beim Abstiegs-Konkurrenten.

Ist das bitter: Mitten im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga entwickelte sich am Ostersamstag zwischen der HG Saarlouis und dem TV Emsdetten ein Spiel auf Messers Schneide - und am Ende beeinflusste das Schiedsrichter-Gespann den Ausgang. Der mit Kritik an den Unparteiischen sonst äußerst sparsame HG-Trainer Jörg Bohrmann sagte nach der 29:30-Niederlage in Emsdetten: "Wir wurden in zwei Situationen gravierend benachteiligt - vor allem in den Schlussminuten."

In der 59. Minute wurde der starke Yann Polydore (sechs Treffer) mit einer Zeitstrafe bedacht, weil er bei einem Freiwurf des Gegners nicht unverzüglich den Drei-Meter-Abstand eingehalten hatte. "Und das ohne eine Verwarnung, wie es sonst üblich ist. Es ging alles so schnell, Yann konnte den Abstand in so kurzer Zeit gar nicht herstellen", schildert Bohrmann die Situation. Anschließend versenkte TVE-Rechtsaußen Marten Franke den Ball zum 30:29.

Die Zeit reichte noch für einen HG-Angriff, doch Spielmacher Ibai Meoki setzte das Spielgerät an die Querlatte. "Nach dem Abpfiff hat mich jeder darauf angesprochen, dass das Spiel dadurch entschieden wurde. Ich mache den Schiedsrichtern menschlich keinen Vorwurf, aber es tut uns natürlich weh", sagte Bohrmann weiter. Emsdetten (13. Platz, 27:33 Punkte) schob sich durch den knappen Sieg in der Tabelle an Saarlouis (14., 26:34) vorbei.

Eine ebenso ärgerliche, aber weitaus kuriosere Fehlentscheidung leistete sich das Schiedsrichter-Duo Christian Knobilke und Patrick Arndt schon vorher. Während einer Überzahl-Situation der HG kam Rechtsaußen Lars Weissgerber frei vor dem Tor der Gastgeber zum Abschluss. Doch plötzlich ertönte ein Pfiff, der die Situation unterbrach. Auf Nachfrage des entsetzten Jörg Bohrmann erklärten die Unparteiischen, sie hätten sich geirrt und gedacht, Saarlouis hätte statt Emsdetten in Unterzahl agieren müssen. Ein Irrtum, der die Gäste nicht nur den fast sicheren Treffer von Weissgerber kostete. "Das war schon heftig. In dieser Phase waren wir drauf und dran, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen", sagt Bohrmann: "Es gab noch weitere, mir unerklärliche Entscheidungen. Nach dem Spiel waren wir schon perplex. Aber wir wissen auch, dass wir viele Dinge selbst hätten besser machen können."

Trotzdem zog der Trainer aus sportlicher Sicht ein versöhnliches Fazit: "Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat den großen Rückstand aufgeholt und toll gekämpft. Wir hätten am Ende sogar noch in Führung gehen können, aber hatten eben Pech. Deshalb sitzt der Stachel schon tief." Nun muss Bohrmann seine Mannschaft schnell wieder aufrichten - bereits am Freitag um 19.30 Uhr steht das nächste direkte Duell im Abstiegskampf in Saarlouis gegen den TuS Ferndorf an.

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