Debakel schürt die Abstiegsangst

Saarlouis · Vier Spiele noch, zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge: Die Lage der HG Saarlouis in der 2. Handball-Bundesliga bleibt bedrohlich. Der letzte Auftritt am Mittwochabend macht keinen Mut – ganz im Gegenteil.

 Einzig positiver Aspekt: Der Saarlouiser Spielmacher Ibai Meoki (Mitte) ist für das Saisonfinale wieder fit. Foto: Ruppenthal

Einzig positiver Aspekt: Der Saarlouiser Spielmacher Ibai Meoki (Mitte) ist für das Saisonfinale wieder fit. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

In der Stadtgartenhalle ist der HG Saarlouis alles zuzutrauen. Auch Siege gegen Aufstiegsaspiranten der 2. Handball-Bundesliga . Am Mittwochabend gegen den Tabellenvierten TSG Friesenheim blieb der HG ein solcher Triumph verwehrt. Es wurde ein Debakel: 22:34. Und das muss schnell aus den Köpfen raus. Denn morgen ist Saarlouis um 19.30 Uhr beim Dritten HSC Coburg zu Gast. Es ist der viertletzte Spieltag. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nach wie nur zwei mickrige Punkte.

Einzig positiver Aspekt am Mittwoch: Der lädierte Oberschenkel von Spielmacher Ibai Meoki bestand den Belastungstest von 20 Minuten unter Wettkampfbedingungen und scheint für die vier Abstiegs-Endspiele gerüstet. Dafür muss sich die HG Saarlouis um alles andere ernsthafte Sorgen machen.

"So etwas darf uns zu Hause nicht passieren. Die letzte Viertelstunde war eine Katastrophe", sagte Routinier Philipp Kessler: "Man kann das Spiel mit vier, fünf Toren verlieren, aber man darf sich nicht so hängen lassen." Trainer Heine Jensen wollte die Niederlage schnell abhaken: "Natürlich können wir nicht zufrieden sein. So hoch zu verlieren, das ist nicht unser Anspruch. Wir versuchen, uns auf Null zu stellen und am Samstag wieder neu anzugreifen."

Deutliche Worte fand Kreisläufer Peter Walz: "Wir haben eigentlich drei statt nur zwei Punkte verloren. Die ganze Zeit hatten wir noch ein besseres Torverhältnis als die anderen Teams. Das haben wir jetzt verkackt." Seinen Kollegen wollte er aber nicht den Vorwurf machen, nicht gekämpft zu haben: "Auch, wenn das vielleicht von den Zuschauern so wahrgenommen wurde. Friesenheim ist eben eine Mannschaft, die jeden dummen Fehler sofort bestraft. Deshalb stehen sie oben in der Tabelle." Auch Patrick Schulz versuchte sich in Relativierung: "Ich habe bei denen 14 gute Handballer gesehen, die wenig Fehler machen. Wir haben im Moment sieben oder acht gute Spieler, der Rest ist verletzt oder noch nicht auf diesem Niveau. Um etwas zu holen, hätten wir überragend spielen müssen."

Dennoch muss sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, sich nicht bis zum Schluss so aufopferungsvoll gewehrt zu haben, wie es im Abstiegskampf eigentlich in jedem Spiel sein müsste - gerade vor heimischem Publikum. "Ich weiß, dass das von außen lethargisch aussieht und so wirkt, als ließen manche den Kopf hängen. Wir müssen einfach eine gewisse Körpersprache an den Tag legen und präsent sein", gab Kessler zu: "Ich verspreche, dass das so nicht wieder vorkommen wird."

Wobei die Aufgabe morgen in Coburg nicht leichter wird. "Dort hängen die Trauben noch höher", sagte Walz. Torwart Schulz pflichtete ihm bei: "Es wird schwer genug, die Akkus bis Samstag wieder aufzuladen. Aber ich hoffe, dass wir danach über unsere Leistung sagen können: Das ist das, was wir zwei Wochen später gegen Springe bringen wollen." Philipp Kessler appellierte derweil an die Fans, von denen nicht wenige am Mittwoch die Halle vorzeitig verlassen haben: "Wir haben noch zwei Heimspiele. Wir brauchen sie - und dass sie an uns glauben. Sie wissen, was wir sonst leisten können. Zusammen schaffen wir das."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort