Die HG Saarlouis enttäuscht ihre Fans erneut

Saarlouis · Der Handball-Zweitligist hat nach dem dritten sieglosen Heimspiel in Serie nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge.

 Der Saarlouiser Kapitän Jonas Faulenbach (rechts) hat Mühe, sich gegen Dessaus Abwehr durchzusetzen. Kreisläufer Peter Walz versucht, einen Abwehrspieler wegzublocken. Foto: Ruppenthal

Der Saarlouiser Kapitän Jonas Faulenbach (rechts) hat Mühe, sich gegen Dessaus Abwehr durchzusetzen. Kreisläufer Peter Walz versucht, einen Abwehrspieler wegzublocken. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Frei aufspielen, riesige Rückstande aufholen und Spiele gewinnen - das alles kann die HG Saarlouis offenbar nur auswärts. Mit 23:28 (12:12) unterlag der Handball-Zweitligist am Samstagabend vor heimischer Kulisse dem Dessau-Roßlauer HV. Weil sich die HG durch zahlreiche vergebene Chancen selbst um einen Heimsieg gebracht hat, verließen einige der 1120 Zuschauer vorzeitig die Stadtgartenhalle. Trauriger Höhepunkt der miserablen Torabschlüsse: Im zweiten Durchgang vergab die HG vier Siebenmeter.

"Ich weiß gar nicht, wie viele freie Bälle wir verworfen haben. Das war Wahnsinn", ärgerte sich HG-Trainer Jörg Bohrmann: "Es ist schon erschreckend: Wir haben zu Hause noch nicht ein Spiel souverän bestritten." Souveränität und Cleverness gehen seiner Mannschaft ausgerechnet vor dem eigenen Publikum ab. "Wir müssen solche Spiele einfach mal gewinnen. Auch, wenn wir vorne mal einen Ball verwerfen, dürfen wir hinten nicht aufhören zu decken", kritisierte Bohrmann und hofft, "dass der eine oder andere jetzt versucht, darüber nachzudenken, was er verbessern kann."

Im ersten Durchgang war die Abwehrarbeit noch gut und zwang Dessau oft zum Zeitspiel. So konnte der anfängliche Rückstand (1:3) in der 23. Minute zu einer 7:6-Führung gedreht werden. Zur Pause stand es 12:12. Nach dem Wiederanpfiff legten die Gastgeber immer wieder vor und vergaben gleich mehrfach die Chance einer Zwei-Tore-Führung.

Nicht nur in dieser Phase fehlte die Unterstützung der Torhüter: "Wir hätten den einen oder anderen Kick gebraucht, den die Gäste durch ihren Torwart bekommen haben", sagte Bohrmann. "Kicks" gab es für Dessau vor allem nach den Siebenmeter-Paraden von Philip Ambrosius gegen Lars Weissgerber (31. Minute), Jerome Müller (43.), Jonas Faulenbach (52.) und Marcel Engels (57.).

"Die Siebenmeter waren nicht das Ausschlaggebende", befand Engels: "Solche Tage gibt es. Wir haben zu viele freie Bälle vergeben. Wir hätten 32 Tore machen können." Ein mentales Problem sieht er nicht: "Das ist vielleicht auch dem geschuldet, dass wir eine junge Mannschaft sind."

Trotz fehlender Erfahrung hätte die Mannschaft in den letzten drei Minuten die Höhe der Niederlage eindämmen können, meinte Trainer Bohrmann: "Das Störendste ist, wie schon in zwei, drei anderen Spielen, dass die Fans am Schluss das Gefühl haben, dass jeder macht, was er will."

Nach dem dritten sieglosen Heimspiel in Folge rutscht die HG Saarlouis auf den 16. Tabellenplatz ab und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge. Im März warten mit dem ThSV Eisenach, der SG Bietigheim, dem TV Hüttenberg und der HSG Konstanz andere Kaliber als zuletzt die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.

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