„Wir haben großartigen Basketball gezeigt“

Saarlouis · Heute spielt Sabine Niedola mit den Saarlouis Royals zu Hause gegen Marburg um den dritten Platz der Frauen-Bundesliga.

 Sabine Niedola (rechts) spricht mit ihrer Saarlouiser Teamkollegin Magaly Meynadier. Foto: Ruppenthal

Sabine Niedola (rechts) spricht mit ihrer Saarlouiser Teamkollegin Magaly Meynadier. Foto: Ruppenthal

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Sabine Niedola bleibt bei den Royals. Das war die beste Nachricht des Abends, als die Basketballerinnen aus Saarlouis vor einer Woche im Halbfinale der deutschen Meisterschaft ausschieden. Niedola muss also nicht verabschiedet werden, wenn die Royals heute um 19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle im Hinspiel gegen den BC Marburg noch um den dritten Platz der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) kämpfen.

Hallensprecher Mike Caspers hatte die Vertragsverlängerung mit der Lettin am vergangenen Donnerstag beim Heimspiel gegen den TSV Wasserburg (57:78) verkündet - in der Pause nach dem ersten Viertel. Da zeichnete sich längst ab, dass das Titelrennen für Saarlouis zu Ende gehen würde. Man durfte die Durchsage also als Ansage verstehen: Die Royals wollen in der nächsten Saison wieder oben mitspielen. Denn: Niedola gehört zu den überragenden Spielerinnen der DBBL, sie wird von der Konkurrenz umworben. Doch sie geht nicht.

"Ich wollte in Saarlouis bleiben, aber auf einem guten Niveau spielen", sagt Niedola: "Ich bin glücklich, dass wir eine Lösung gefunden haben, einen Mittelweg." Ins Detail geht sie nicht. Fest steht: Die 25-Jährige verhandelte lange mit den Verantwortlichen, fast zwei Monate. Wohl auch deshalb, weil sich im Hintergrund der Royals tiefgreifende Veränderungen anbahnten (wir berichteten).

Zur Erinnerung: Für die Saison 2017/2018 beantragte nicht mehr der TV Saarlouis die Lizenz für die Bundesliga, sondern der neu gegründete Basketballclub Saarlouis (BCS). Dahinter steckt mehr als nur eine Formalie. Für den neuen Trägerverein der Royals stellt die Einigung mit Niedola einen weiteren Meilenstein dar. Auch in der Außendarstellung.

Bereits Ende März, als der BCS sich erstmals der Öffentlichkeit präsentierte, warb Vereinsvorstand Marc Tepest mit Personalentscheidungen für Vertrauen. Damals gab er bekannt, dass Trainer Hermann Paar und Spielführerin Levke Brodersen bleiben werden. Nun folgt Niedola.

In den vergangenen Monaten zeigte die Offensivspielerin erneut, wie wertvoll sie für die Royals ist. Niemand in der DBBL erzielte mehr Punkte (446) als sie. Niedola fehlte in keiner Partie. Und das, obwohl sie sich Anfang März an der Achillessehne verletzte - im letzten Heimspiel gegen Marburg (74:78). "Ich habe fünf Wochen nicht wirklich trainiert, nur an den Wochenenden gespielt", berichtet Niedola.

Im Viertelfinale der Playoffs traf Saarlouis auf den Herner TC, in drei intensiven Partien. "Die Spiele gegen Herne waren hart für mich", sagt Niedola: "Ich kann mich nicht erinnern, jemals so eine Serie gespielt zu haben." Trotzdem hielt sie auch in dieser Phase durch, machte im entscheidenden Heimspiel stolze 21 Punkte.

Über den Saisonverlauf sagt Niedola: "Die Saison war sehr aufregend für uns, wir hatten viele Komplikationen, waren oben und eine Weile wieder unten." Nachdem Saarlouis mit sieben Siegen gestartet war, verletzte sich Spielmacherin Monique Smalls. Beständig mangelte es an Personal.

Trotz aller Rückschläge erreichten die Royals zuerst die Playoffs, dann ihr Maximalziel: das Halbfinale. Niedola resümiert: "Wir haben in dieser Saison großartigen Basketball gezeigt." Ähnlich wie Levke Brodersen hebt sie den "Teamgeist" hervor: "Die Bindung zwischen uns ist unglaublich. Wir kommen jeden Tag mit einem Lächeln zum Training." Auch ein Grund, in Saarlouis zu bleiben.

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