Das Aus für die U23 ist besiegelt

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat gestern seine Entscheidung verkündet, die zweite Herren-Mannschaft nach dieser Saison vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Vielmehr will der Verein leistungsstarke Talente direkt in die erste Mannschaft übernehmen.

 FCS-II-Kapitän Julian Fricker (rechts) wird im Sommer zum FSV Jägersburg wechseln. Foto: Schlichter

FCS-II-Kapitän Julian Fricker (rechts) wird im Sommer zum FSV Jägersburg wechseln. Foto: Schlichter

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Seit Wochen wurde darüber spekuliert, seit gestern steht es fest: Der 1. FC Saarbrücken wird künftig keine U23-Mannschaft mehr an den Start schicken. Das teilte der Verein mit. "Vorstand, Präsidium, sportliche Leitung und Jugendkoordination haben das Für und Wider abgewägt, sind ergebnisoffen in die Entscheidungsfindung hereingegangen. Es gab mehrere Gedankenspiele. Im Endeffekt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir ab der kommenden Saison keine weitere Perspektivmannschaft oberhalb der U19 stellen", sagte Sportkoordinator Stephan Kling, "dass dies eine endgültige Entscheidung ist, ist uns allen bewusst".

Die U23 des FCS steht in der Fußball-Oberliga auf dem 17. Platz. Der Rückstand auf den SC Idar-Obersten auf Rang 15 beträgt bereits 13 Zähler. Bei nur noch fünf ausstehenden Spielen wäre ein Klassenverbleib ohnehin nur theoretisch möglich gewesen. "Damit gibt es in der Saarlandliga und den nachgeordneten Ligen einen Absteiger weniger", erkärte Adalbert Strauß, der Spielausschussvorsitzende des Saarländischen Fußballverbands, auf Anfrage der SZ bereits in der vergangenen Woche.

Mit der Entscheidung des Vereins besteht nun auch Planungssicherheit für die Spieler. Sie können sich - wenn sie es nicht schon längst getan haben - neue Vereine suchen. "Ich werde zum FSV Jägersburg wechseln", bestätigt Kapitän Julian Fricker den Kontakt zum Tabellenführer der Saarlandliga, der vor dem Aufstieg in die Oberliga steht: "Die Entscheidung des Vereins war ja abzusehen. Dennoch sind die Jungs jetzt etwas geschockt."

Das Ende der U23 soll aber nicht das Ende der Nachwuchsarbeit der Blau-Schwarzen darstellen, "vielmehr sollen den Leistungsstärksten bessere Möglichkeiten geboten werden", heißt es in der Mitteilung des Vereins. "Ab der E-Jugend gibt es bis zum Übergang zur A-Jugend in allen Altersklassen zwei Mannschaften, jeweils mit dem jüngeren und älteren Jahrgang. Wer diesen Weg bis ganz nach oben durchläuft und das Potenzial zeigt, sich im Profifußball durchzusetzen, der braucht keinen weiteren Umweg, sondern die Herausforderung, sich auf höchstmöglicher Ebene zu beweisen", erklärt Kling die Neuaufstellung des Unterbaus: "Unsere Konzeption sieht vor, dass wir den leistungsstärksten Nachwuchsspielern aus unserer U19 direkt den Sprung zu den Profis ermöglichen, um ihnen bestmögliche Bedingungen zur Weiterentwicklung zu bieten. Wer bei uns die Jugend durchläuft, kann Profifußballer werden."

Martin Forkel, bislang Trainer der U23 und neben Kling Jugendkoordinator beim FCS, wird in der kommenden Spielzeit für die U19 zuständig sein, die derzeit noch um den Verbleib in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest kämpft. Forkel übernimmt somit das Amt von Bernd Rohrbacher, der bereits in der Winterpause seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte.

fc-saarbruecken.de

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Auf einen BlickDer 1. FC Saarbrücken erhält eine Bonus-Zahlung des Deutschen Fußball-Bundes für die Jugend-Nationalspieler Kim und Robin Fellhauer, die mittlerweile beim SC Freiburg spielen. "Die Ausbildungsvereine erhalten einen vierstelligen Betrag", erklärt Nachwuchskoordinator Stephan Kling: "Das ist eine schöne Aufstockung der Jugendkasse." Die Scheckübergabe findet am Sonntag beim Spiel der U15 des FCS gegen Eisbachtal statt. cor

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