1. FCS schlägt Homburg mit 1:0 - Saarderby sorgt für Diskussionen

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat am Dienstag (25.11.2014) das Saarderby der Fußball-Regionalliga gegen den FC Homburg mit 1:0 gewonnen – und damit den Anschluss an die Tabellenspitze gewahrt. Fünf Minuten lang wurde aber gar kein Fußball gespielt, sondern nur diskutiert.

 Marco Meyerhöfer versteht die Welt nicht mehr. Der Saarbrücker sah von Schiedsrichter Michael Kempter nach langen Diskussionen die Rote Karte. Eine klare Fehlentscheidung. Fotos: Schlichter

Marco Meyerhöfer versteht die Welt nicht mehr. Der Saarbrücker sah von Schiedsrichter Michael Kempter nach langen Diskussionen die Rote Karte. Eine klare Fehlentscheidung. Fotos: Schlichter

Der 1. FC Saarbrücken hat gestern Abend das Saarderby der Fußball-Regionalliga gegen den FC Homburg mit 1:0 gewonnen und hält damit Anschluss an die Relegationsplätze, Homburgs Vormarsch ist dagegen nach sieben Spielen ohne Niederlage vorerst gestoppt.

Es war ein Spiel, das sicher noch tagelange Diskussionen nach sich ziehen wird. Nach 23 Minuten war der FCS verdient in Führung gegangen: Sven Sökler und Daniel Döringer kombinierten, Dennis Wegner zog ab - und traf aus 15 Metern ins lange Eck zum 1:0. Der Jubel war noch nicht verklungen, da machte sich Entsetzen und Unverständnis breit.
"Ich habe ihn nicht berührt"

 Dennis Wegner brachte den FCS nach 23 Minuten in Führung. Es war das Tor des Tages.

Dennis Wegner brachte den FCS nach 23 Minuten in Führung. Es war das Tor des Tages.

Homburgs Marc Gallego war nach Wiederanpfiff im Saarbrücker Strafraum zu Fall gekommen, Schiedsrichter Michael Kempter entschied auf Strafstoß. Doch damit gingen die Diskussionen erst los. Kempter mit seinen Linienrichtern, dann mit verschiedenen Spielern und am Ende auch noch mit FCS-Trainer Fuat Kilic. Nach fünf schier endlosen Minuten gab es Rot für Saarbrückens Marco Meyerhöfer. Der verstand die Welt nicht mehr. "Ich habe ihn doch überhaupt nicht berührt", beteuerte Meyerhöfer. "Wie der Linienrichter, der am weitesten weg steht, das gesehen haben will, kann ich nicht verstehen." Fakt war: Im Laufen hatte FCS-Innenverteidiger Peter Chrappan den Homburger Gallego minimal berührt.

Unter einem gellenden Pfeifkonzert lief schließlich Giancarlo Pinna an und schlenzte den Ball Richtung rechte Ecke, doch sein Schuss war viel zu schwach und unplatziert. FCS-Torwart David Hohs reagierte stark und parierte den Schuss.

Somit blieb es beim 1:0 für den FCS, der auch zuvor die größeren Chancen hatte. Sven Sökler und Meyerhöfer setzten sich über rechts durch, in der Mitte zog Matthew Taylor ab - knapp vorbei (14.). Zwei Minuten später konnte die Homburger Innenverteidigung mit Clement Halet und Emil Noll den Ball nicht kontrolliert klären, Daniel Döringers Schuss ging knapp vorbei. Dann probierte es FCS-Kapitän Jan Fießer durch die Mitte (20.). Doch auch da fehlten die berühmten Zentimeter. Das 1:0 wenig später war folgerichtig und auch der Halbzeitstand. Die einzige Chance der Gäste aus dem Spiel heraus in Hälfte eins hatte Andre Kilian (40.). Bei seinem Schuss reagierte Hohs stark.

"Ich hätte schon verdammt gerne gespielt", sagte Patrick Schmidt. Der Homburger Stürmer war im August vom FCS gekommen, durfte aber aufgrund einer Zusatzvereinbarung nur zuschauen. Er und 5540 weitere Besucher sahen im zweiten Durchgang keinen Sturmlauf der Gäste. Ein Schüsschen des Ex-Saarbrückers Nils Fischer nach einer Stunde stellte Hohs vor keine Probleme. Die zehn Saarbrücker ließen der Homburger Elf nicht nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten, sondern versuchten selbst immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Nach einem Fehlpass von Steven Kröner schickte Wegner Matthew Taylor steil, Torwart David Buchholz brachte den US-Amerikaner zu Fall. Gelb für Buchholz, Strafstoß für Saarbrücken . Doch Mounir Chaftar setzte den Ball über das Tor. Und weil Wegner neun Minuten vor dem Ende das leere Tor nicht traf, blieb es beim 1:0.

Für den FCS wird die Partie aber auch ein schmerzliches Nachspiel haben. Vor Beginn beider Halbzeiten wurde im Saarbrücker Fanblock massiv Pyrotechnik eingesetzt. Die Strafe dürfte deutlich ausfallen.

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