Chrappan ruft zur Attacke auf

Saarbrücken · Er ist ein Weltenbummler, aber in Saarbrücken fühlt er sich wohl – und will nicht weg. Peter Chrappan, der Abwehrchef des Fußball-Regionalligisten, möchte über die Saison hinaus beim FCS bleiben – und aufsteigen.

 Peter Chrappan würde seinen auslaufenden Vertrag beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken gerne verlängern. Foto: Schlichter

Peter Chrappan würde seinen auslaufenden Vertrag beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken gerne verlängern. Foto: Schlichter

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Seit 14 Jahren ist Peter Chrappan Fußballprofi. Acht Stationen - unter anderem in Aserbaidschan, Malaysia und Österreich - liegen hinter dem 32-jährigen Innenverteidiger des 1. FC Saarbrücken . Doch dieser Verein und diese Stadt werden im Leben des in Bratislava geborenen Chrappan über die Sportlerkarriere hinaus besonderen Stellenwert behalten. "Saarbrücken hat unglaubliches Potenzial. Die Bedingungen sind mindestens so gut wie bei einigen Zweitligisten", sagt Chrappan über seinen derzeitigen Arbeitgeber, dann erfüllt ein Strahlen sein Gesicht: "Vor 13 Monaten wurde mein Sohn geboren. Darum werde ich Saarbrücken immer in meinem Herzen tragen, egal was passiert."

Auch auf dem Platz hat Chrappan mit Abwehrtalent Ivan Sachanenko eine Art "Sohn" bekommen. "Als ich mit 20 Jahren zu Mattersburg in Österreich gekommen bin, hat mir Goce Sedloski sehr geholfen. Er war mazedonischer Nationalspieler und schon 33", erzählt Chrappan: "Ich mache das Gleiche jetzt mit Ivan, weil ich etwas zurückgeben möchte und weil Ivan ein super Junge mit großem Potenzial ist."

Der leibliche Nachwuchs hat Chrappans Leben verändert - nicht nur wegen des weniger gewordenen Schlafes. "Wenn beim Training irgendetwas nicht so gelaufen ist, komme ich jetzt nach Hause, sehe den Kleinen und bekomme wieder positive Energie", erzählt der stolze Vater: "Meine Frau und ich tragen eine andere Verantwortung. Früher habe ich meinen Koffer gepackt und bin einfach nach Asien geflogen."

Wohin die Reise nach dieser Saison geht, ist bei Familie Chrappan noch offen. Der Vertrag, der sich in der vergangenen Saison nach 25 absolvierten Spielen automatisch verlängert hat, läuft aus. Eine weitere Option besteht nicht. Dass der studierte Landwirtschaftsingenieur seine Sportlerlaufbahn beendet, ist ausgeschlossen. Ob sie in Saarbrücken weitergeht, noch nicht entschieden. "Ich will gerne bleiben und kann nichts anderes machen, als meine Leistung zu bringen. Wir haben noch nicht miteinander gesprochen. Aber ich will gerne noch mindestens zwei Jahre spielen - wenn der Körper das mitmacht. Derzeit sieht es gut aus, auch weil ich meine Ernährung etwas umgestellt habe", sagt Chrappan, der seine "Mission" beim FCS noch nicht als beendet ansieht: "Ich bin 2014 nach Saarbrücken gekommen, um den Aufstieg zu schaffen. Ich hoffe, dass wir das noch hinbekommen."

Die Chancen, noch in dieser Spielzeit ein Wörtchen um den Aufstieg mitzureden, sind allerdings nicht die besten. Der Abstand zur Spitze ist groß. Doch Aufgeben ist für Chrappan keine Option. "Wir haben Fehler gemacht, ich auch. Aber wir haben noch 13 Spiele, das sind 39 Punkte. Wenn wir die holen, sind wir vorne dabei", ruft der Abwehrchef zur Attacke auf: "Wir haben gegen die Großen unsere Qualität gezeigt, aber gegen die kleineren Mannschaften Punkte liegen lassen. Das müssen wir verbessern."

Die Qualität im Kader hat mit Neuzugang Steven Zellner vom Zweitligisten SV Sandhausen jedenfalls zugenommen, glaubt Chrappan: "Wir haben bislang zwar erst einmal zusammen gespielt, aber er ist ein sehr guter Transfer, der uns weiterhilft."

Morgen bestreitet der 1. FC Saarbrücken sein zweites Testspiel. In Völklingen (Kunstrasen am Hermann-Neuberger-Stadion) trifft der Regionalligist um 14.30 Uhr auf Oberligist Röchling Völklingen.

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