Nur die neue Heimat ist noch offen

Saarbrücken · Vor dem ersten Saisonspiel am kommenden Sonntag läuft bei den Saarland Hurricanes die Suche nach einer Ausweich-Spielstätte auf Hochtouren. Sportlich wird das Niveau in der GFL immer besser.

 Die Saarland Hurricanes greifen ab Sonntag wieder ins Geschehen ein – allerdings nicht mehr im Ludwigsparkstadion. Die neue Heimstätte der Footballer steht noch nicht fest. Foto: Ruppenthal

Die Saarland Hurricanes greifen ab Sonntag wieder ins Geschehen ein – allerdings nicht mehr im Ludwigsparkstadion. Die neue Heimstätte der Footballer steht noch nicht fest. Foto: Ruppenthal

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Noch schauen die American Footballer der Saarland Hurricanes zu. Während die Saison in der German Football League (GFL) bereits Mitte April gestartet ist, müssen sich die Saarländer noch bis kommenden Sonntag gedulden. Erst dann darf die Mannschaft von Cheftrainer Tom Smythe ab 16 Uhr bei den Marburg Mercenaries ins Geschehen eingreifen. "Die Vorfreude in der Truppe ist riesig, die Stimmung ist gut", erzählt Geschäftsführer Torsten Reif. Er ist sich sicher, dass die Mannschaft gut aufgestellt ist - und das, obwohl sie sich stark verändert hat. "Wir haben mehr als 20 neue Spieler, allerdings keine großen Abgänge. Ich denke, das Team hat jetzt eine gute Tiefe", erklärt Reif.

Zu was das Team um Quarterback Alexander Haupert fähig ist, bekamen die Alphen Eagles, immerhin niederländischer Vizemeister, vor knapp zwei Wochen zu spüren. Die Canes überrollten den Gegner mit 64:3. Überbewerten will Reif das Ergebnis nicht. "Das Spiel hat gezeigt, dass die Mannschaft gut eingespielt ist. Beim Liga-Auftakt muss sie das bestätigen", sagt der Geschäftsführer. Der Start in die Saison sei sehr wichtig. "Letztes Jahr mussten wir eine 0:3-Niederlage gegen München einstecken. Das war bitter, und das wollen die Jungs dieses Mal besser machen", erzählt Reif.

Wo die Wirbelstürme ihre Heimspiele austragen, ist nach dem Umbau des Ludwigsparkstadions weiter unklar - obwohl die Saison schon läuft. "Wir hoffen, in dieser Woche eine Lösung vermelden zu können", bittet Reif um Geduld. Die GFL ist den Saarbrückern bei der Gestaltung des Spielplanes entgegengekommen. Die ersten drei Saisonspiele finden auf fremdem Platz statt, erst am 4. Juni sind sie selbst Gastgeber. Nur wo? In welchem Stadion? Schließlich muss die Heimstätte einem Bundesliga-Spiel mit im Schnitt etwa 1000 Zuschauern angemessen sein. Elversberg? Neunkirchen? Völklingen? Homburg? Die Platzsuche gestaltet sich offenbar schwierig, weil die Fußballvereine einen zerstörten Rasen befürchten.

Unabhängig davon steht das Ziel für die neue Saison fest. "Wir wollen uns wie jedes Jahr verbessern, also mehr Siege einfahren als vorher. Das bedeutet auch, dass wir wieder in die Playoffs wollen", sagt Reif. Dafür müssten die Hurricanes in der Staffel Süd mindestens Vierter werden - was bei starken Gegnern wie Schwäbisch Hall, Aufsteiger Frankfurt, Allgäu, München und Stuttgart schon schwer genug wird. Im Vorjahr hatten die Canes als Tabellenvierter der Südstaffel erstmals seit zehn Jahren wieder die Endrunde erreicht (acht Siege, sechs Niederlagen) und waren im Viertelfinale an Braunschweig gescheitert.

Generell hat sich das Niveau in der höchsten deutschen Spielklasse deutlich verbessert. Gleich mehrere Spieler, die vergangene Saison noch in der GFL aktiv waren, waren beim Draft der National Football League in den USA, dem Auswahlverfahren von Talenten für die Profiliga, dabei. "Die GFL bekommt immer mehr Respekt. Auch der Wechsel von Defensive Back Wesley Miller zu uns zeigt das. Spieler von seinem Kaliber hätten früher nie in Betracht gezogen, nach Europa zu wechseln", sagt Reif.

Miller, der kurioserweise Verwandtschaft im Saarland hat, bestritt vergangene Saison mehrere Vorbereitungsspiele für das NFL-Team Buffalo Bills und wurde erst kurz vor der Saison aus dem Aufgebot gestrichen. Nun steht er vor dem Pflichtspiel-Debüt bei den Saarland Hurricanes. Wie seine Mannschaftskollegen muss er sich aber noch ein bisschen gedulden. Bis Sonntag.

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