Der SV Saar 05 hat es in der Fußball-Regionalliga nicht leicht: Zum einen ist der sportliche Abstand zu den Ligakonkurrenten deutlich größer als erhofft - mit zwei Punkten aus 15 Spielen stehen die Saarbrücker abgeschlagen am Tabellenende. Zum anderen muss der Club Heimspiele oft auswärts austragen. Heute (19 Uhr) ist das Team beim FC Homburg zu Gast. Kurios: Auch das Rückspiel wird in Homburg ausgetragen. Allerdings ist Saar 05 dann Gastgeber.

Aus Sicherheitsgründen darf Saar 05 im heimischen Stadion am Kieselhumes nur Spiele austragen, bei denen laut Polizei keine "Störungen" durch Problemfans zu erwarten sind. Nach dem Ampel-Prinzip sind dies Grün-Spiele. Sogenannte Gelb- (Störungen möglich) und Rot-Spiele (Störungen zu erwarten) mussten bisher im Ludwigsparkstadion stattfinden, der Heimstätte des 1. FC Saarbrücken . Die Festlegung, welches Spiel welcher Kategorie zuzuordnen ist, trifft die Fachdienststelle der Polizei . Weil der Ludwigspark ab 2016 umgebaut wird, muss Saar 05 für solche Spiele ins Homburger Waldstadion ausweichen. "Es gibt keine Alternativen, deshalb schlucken wir diese Kröte", sagt der Saar-05-Vorsitzende Frank Seibert, der hofft, mit drei Spielen in Homburg auszukommen. Es gebe noch kein Vertragswerk, aber die Miete sei in etwa "1000 Euro teurer" (Seibert) als im Ludwigspark. Die genaue Summe nennt Seibert nicht, da mit der Stadt Saarbrücken über die Vertragsinhalte zum Ludwigspark Stillschweigen vereinbart wurde.

Die Entscheidung über den Austragungsort treffen Polizei , Regionalverband Südwest und Verein gemeinsam. So wird Saar 05 in diesem Jahr noch für die Heimspiele gegen den FCS (14. November) und Waldhof Mannheim (22. November) umziehen. "Die kleinen Vereine hätten in der früheren Regionalliga-Struktur kein Spiel in ihrem Stadion machen können. Jetzt dürfen sie wenigstens einige Spiele dort austragen", sagt Regionalverbands-Geschäftsführer Sascha Döther.

Für Diskussionen hatte das Gelb-Spiel gegen Worms am 10. Oktober gesorgt. 140 zahlende Zuschauer verloren sich im Ludwigspark, davon knapp 40 aus Worms. "Nach Gesprächen mit der Polizei Worms gab es Informationen über Anreisen von Wormser Problemfans", erklärt Frank Schmelczyrsch, szenekundiger Beamter der Zentralstelle Sport und Gewalt der Polizei . Außerdem tummelten sich bei Heimspielen anderer Vereine im Ludwigspark immer wieder FCS-Problemfans rund ums Stadion. Störungen waren zwar nicht zu erwarten, aber möglich. "Wir treffen Einsatzmaßnahmen, damit es nicht zu Vorfällen kommt", sagt Polizeidirektor Udo Schneider: "So kann in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, die Polizeibeamten hätten vor Ort nichts zu tun. Es gibt aber keinen Einsatz, in dem man nichts tut."

Das Worms-Spiel brachte Saar 05 neben der 1:4-Niederlage übrigens auch einen Rekordverlust von rund 5000 Euro ein. "Ich werde mich immer an das halten, was die Polizei empfiehlt. Sie hat die Erfahrungswerte", sagt Seibert. Aber am Kieselhumes, so schätzt der Vereins-Chef, hätte wirtschaftlich wohl eine "schwarze Null" gestanden.

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Auf einen BlickFür den FC Homburg ist das heutige Heimspiel gegen den SV Saar 05 (19 Uhr, Waldstadion) wohl die undankbarste Partie des Jahres. Gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten ist ein Sieg absolute Pflicht. "Wir brauchen nicht drumherum zu reden: Wir sind klarer Favorit", sagt FCH-Trainer Jens Kiefer.Personell muss Kiefer auf die langzeitverletzten Clément Halet (Kreuzbandriss sowie Meniskus- und Knorpelschaden) und Marc Gallego (Reha nach Zystenoperation) verzichten. Patrick Schmidt (Leistenprobleme) wird dieses Jahr wohl nicht mehr spielen - ebenso wie Chadli Amri, der seine Einblutung am Oberschenkel operativ entfernen lassen musste. Jan Eichmann (Bänderriss im Fuß) fällt ebenfalls länger aus. rti