Spitzenspiel mit Risiko-Faktor

Saarbrücken · Am vergangenen Samstag gab es Ausschreitungen beim Regionalliga-Derby zwischen 1. FC Saarbrücken und Eintracht Trier. Auch beim Duell mit Waldhof Mannheim an diesem Samstag drohen Auseinandersetzungen.

 An diesem Samstag wird ein großes Polizei-Aufgebot im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion vor Ort sein, um die Partie des FCS gegen Waldhof Mannheim zu sichern. Foto: Ruppenthal

An diesem Samstag wird ein großes Polizei-Aufgebot im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion vor Ort sein, um die Partie des FCS gegen Waldhof Mannheim zu sichern. Foto: Ruppenthal

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Wenn Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken an diesem Samstag um 14 Uhr im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gegen Waldhof Mannheim antritt, erwartet FCS-Trainer Dirk Lottner vor allem einen Kampf zweier Mannschaften mit besonderer Einstellung: "Mannheim lebt vom Kollektiv und der Mentalität. Wenn man sieht, wie sie mit den Ausfällen der letzten Wochen umgegangen sind, ist das schon ein Zeichen von Qualität. Und sie sind brandgefährlich bei Standardsituationen."

Da kommt es dem FCS natürlich gerade recht, dass Stürmer Kevin Behrens nach Gelb-Sperre wieder zur Verfügung steht. Behrens körperliche Präsenz und sein exzellentes Kopfballspiel ist eine Qualität, die dem FCS beim 1:0-Sieg bei den Stuttgarter Kickers unter der Woche spürbar fehlte. "In der zweiten Halbzeit haben wir gut gegen den Ball gearbeitet, in der ersten Hälfte haben wir die Kickers das ein oder andere Mal eingeladen", sagt Lottner, "auch daran sieht man, dass wir uns noch in einer Entwicklungsphase befinden."

Schnelles Lernen war diese Woche auch im Umfeld gefragt. Es galt, die richtigen Schlüsse aus den Ausschreitungen im vergangenen Heimspiel gegen Eintracht Trier zu ziehen (die SZ berichtete). Denn auch das Treffen mit den Waldhöfern ist ein Spiel mit besonderen Sicherheits-Anforderungen. "Die Zäune wurden repariert, zusätzliche Streben eingearbeitet", erklärt FCS-Sprecher Christoph Heiser: "Es ist ein normales Rot-Spiel. Waldhof Mannheim wird eigene Ordner mitbringen für den Gästebereich. Auch das ist normal."

Der FCS rechnet mit bis zu 4500 Zuschauern, über 800 davon sollen aus Mannheim anreisen, etwa 400 mit der Bahn. "Die Aufgabe der Polizei ist es, dem unbeteiligten Zuschauer zu ermöglichen, dass er ohne Beeinträchtigung ins Stadion gelangt, das Spiel genießen kann und ebenso sicher wieder die Heimreise antritt. Außerhalb des Stadions gab es auch gegen Trier keine sicherheitsrelevanten Vorkommnisse", sagt Eric Schweizer, der an diesem Samstag den Polizeieinsatz leiten wird: "Saarbrücken gegen Mannheim ist ein Hochrisikospiel. Wir werden mit mehreren hundert Beamten im Einsatz sein."

Die Gemenge-Lage wird durch die Länderspielpause in den höheren Ligen sogar noch verschärft. "Diese Wochenenden sind für die Polizei sehr schwierig", erklärt Schweizer, "Vereine mit Fanfreundschaften unterstützen sich da gegenseitig. So ist es nur ganz schwer auszuschließen, dass sich die Wege verfeindeter Gruppen irgendwo kreuzen."

Vielleicht siegt aber diesmal auch die Einsicht aller Beteiligten, dass es - bei aller Rivalität zwischen dem Tabellenzweiten aus Saarbrücken und dem Vierten aus Mannheim - vor allem eins ist: ein Fußballspiel. Der Saarbrücker Trainer Dirk Lottner und seine Mannschaft versuchen, genau das vorzuleben. "Die Jungs sind locker, haben Spaß und freuen sich darauf, sich mit einem der Top-Teams dieser Liga zu messen."

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