Weißmann soll FCS-Jugend leiten

Saarbrücken · Die Jugend des 1. FC Saarbrücken steht mit ihren Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 vergleichsweise schwach da. Die Mitgliederversammlung soll der Startschuss sein, viele Änderungen sind geplant.

 Nico Weißmann spielte von 2008 bis 2011 für den 1. FC Saarbrücken und stieg unter dem heutigen Vizepräsidenten Dieter Ferner aus der Oberliga bis in die 3. Liga auf. Foto: wieck

Nico Weißmann spielte von 2008 bis 2011 für den 1. FC Saarbrücken und stieg unter dem heutigen Vizepräsidenten Dieter Ferner aus der Oberliga bis in die 3. Liga auf. Foto: wieck

Foto: wieck

Wenige Tage vor der Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken hat der Verein einen Kandidaten für das Amt des Jugendleiters gefunden. "Wir haben mit Nico Weißmann gesprochen. Er kann sich vorstellen, diese Position zu übernehmen", erklärte Vizepräsident Dieter Ferner gestern. Der 36-jährige Ex-Profi spielte von 2008 bis 2011 beim FCS und stieg mit Trainer Ferner aus der Oberliga bis in die 3. Liga auf. Heute arbeitet er als Lehrer am Neunkircher Krebsberg-Gymnasium. "Ich will der Versammlung nicht vorweg greifen", sagt Weißmann: "Natürlich habe ich Vorstellungen und Ideen. Aber es war in der Vergangenheit schon öfter das Problem des Vereins, dass man zu früh zu viel über so etwas gesprochen hat. Darum warte ich die Wahl ab."

Rückkehr von Rohrbacher?

Weißmann ist ein Puzzlestein im neuen Nachwuchskonzept, dessen Grundzüge der Verein gestern präsentierte. Nach einer "Analyse der personellen und infrastrukturellen Voraussetzungen" habe das Präsidium "den Beschluss gefasst, den Aufbau sowie die Zertifizierung eines Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) voranzutreiben und damit die Weichen für die Zukunft zu stellen". Dazu gehört auch die Wiederanmeldung einer U23. An der Umsetzung im Detail arbeite man noch, nach SZ-Informationen soll der frühere Trainer der U19-Bundesligamannschaft, Bernd Rohrbacher, Kandidat auf den Trainerposten sein.

Die Neuausrichtung im Jugendbereich ist dringend notwendig, denn die aktuelle Situation des Nachwuchses wenig erfreulich. Ferner hatte zu Beginn seiner Amtszeit von einer "Anpassung der Strukturen an die Liga" gesprochen und damit offenbar Einsparungen gemeint. Die hauptamtlichen Jugendkoordinatoren Martin Forkel (im Sommer) und Stephan Kling (zum 31. Dezember) mussten und müssen ihren Platz räumen. Mario Baric, vom früheren Sportdirektor Milan Sasic zum Leiter der Scouting-Abteilung gemacht, später dann Co-Trainer unter Interims-Lösung Taifour Diane, sollte U19-Trainer werden. Doch der 32-Jährige entschied sich für eine Stelle als Videoanalyst beim Bundesligisten Werder Bremen . Karsten Specht, der in der Vorsaison mit der U17 in der Bundesliga-Relegation gescheitert war, wurde kurzerhand zum U19-Trainer befördert. Die Mannschaft liegt derzeit fünf Zähler hinter Tabellenführer Eintracht Trier . Von der Idee Sasics, Spieler von außerhalb der Großregion zu verpflichten, ist man in Gänze abgerückt.

Teams stehen nicht gut da

Verheerender sieht es in den Jahrgängen darunter aus. U17-Trainer Manfred Leonhart liegt mit seinem Team 13 Zähler hinter Spitzenreiter SV Elversberg auf Rang sechs. Die von Tobias Grimm trainierte U15 hat als Vierter bereits 15 Punkte Rückstand zum 1. FC Kaiserslautern . Nach SZ-Informationen ist die Unzufriedenheit unter den Eltern groß, auch weil es keinen richtigen Ansprechpartner mehr gebe. "Ich habe auch in den letzten Monaten immer versucht, für Trainer, Spieler und Eltern da zu sein und keine verbrannte Erde zu hinterlassen", sagt Kling, der in seine Heimat München zurückkehren und sich beruflich außerhalb des Fußballs orientieren wird. Der Ex-Profi räumt ein, im letzten halben Jahr nur wenig Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten gehabt zu haben: "Der FCS ist nicht mehr der alleinige Platzhirsch. Die SVE mit ihrem NLZ und die Jugendfördergemeinschaften sind eine echte Konkurrenz geworden. Da müssen viele im Verein umdenken. Aber so schlecht waren die letzten beiden Jahre nicht, wenn man sieht, wieviele ehemalige Jugendspieler im Regionalliga-Kader stehen." Kandidat Nico Weißmann wird sich - im Falle seiner Wahl - auch daran messen lassen müssen.

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