„Ich bin kein schwieriger Typ“

Saarbrücken · Dominik Rohracker ist seit der Winterpause Spieler des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Der 26-jährige Mittelfeldspieler kam von der SV Elversberg. Dort hatten ihn bereits zwei Trainer aussortiert.

 Saarbrückens Dominik Rohracker zeigte bereits in den Testspielen, dass er ein sehr feiner Techniker ist. Foto: Andreas Schlichter

Saarbrückens Dominik Rohracker zeigte bereits in den Testspielen, dass er ein sehr feiner Techniker ist. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Dominik Rohracker packt seinen Koffer. Am Montag geht es für den Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken und seinen einzigen Winter-Neuzugang ins Trainingslager nach Belek. "Auf die Türkei freut sich jetzt jeder in der Truppe. Dass wir endlich mal wieder auf richtigem Gras spielen können", sagt Mittelfeldmann Rohracker, der vom direkten Konkurrenten SV Elversberg nach Saarbrücken gekommen ist, "das ist doch blöd hier mit dem Schnee. Viele Läufe. Viel Krafttraining. Das gehört zwar dazu. Und der Trainer findet bislang ja auch eine gute Mischung." Aber vergnügungssteuerpflichtig seien die Trainingsbedingungen im Saarland derzeit halt nicht.

Jede Menge Charakterstärke

Trainer Fuat Kilic hält große Stücke auf seine einzige Verpflichtung. "Wir haben immer betont, dass wir auf dem Transfermarkt nur aktiv werden, wenn wir zu 100 Prozent überzeugt sind, dass ein Spieler zu uns passt und eine Verstärkung darstellt", erklärt Kilic. "Dominik ist ein Spieler, der super in unser Anforderungsprofil passt. Er verfügt über jede Menge fußballerische Qualität und Charakterstärke."

Rohracker galt bei der SpVgg. Unterhaching als großes Talent, dem der damalige FCS-Trainer Jürgen Luginger "große Zukunftsaussichten" prognostizierte. "In Haching war ich am Ende aber relativ unglücklich. Ich hatte eine gute erste Saison gespielt und dachte, ich habe damit einen höheren Stellenwert in der Truppe. Plötzlich habe ich nicht mehr gespielt. Trainer Baum meinte, es wäre besser, ich würde mir einen neuen Verein suchen."

Da kam Elversberg. Doch der Wunschspieler von Trainer Dietmar Hirsch wurde bald zum Problemfall. "Es war auf keinen Fall der falsche Schritt", sagt Rohracker dennoch, "Hirsch hatte ja mehr Probleme mit meinem Berater. Das haben auch andere Spieler spüren müssen." Nach dem Intermezzo Roland Seitz und dem Abstieg der SVE kam Willi Kronhardt. Der sortierte den Burghausener aber auch aus. Warum? "Ich habe meine Meinung, aber die werde ich öffentlich sicher nicht kundtun", sagte Kronhardt jetzt im Trainingslager in der Türkei. Rohracker ist es egal. "Ich bin nicht nachtragend. Mir geht es jetzt hier sehr gut. Es ist alles vorbei", sagt der 26-Jährige, "Ich habe meine Meinung, und wenn ich gefragt werde, sage ich sie auch. Aber ich würde nicht sagen, dass ich ein Quertreiber bin - oder ein schwieriger Typ."

Schwierig werden könnte es allerdings für die Gegner. Denn trotz der widrigen Bedingungen sieht man, das Zusammenspiel mit Spielmacher Sven Sökler klappt schon hervorragend. "Söki ist von der Spielanlage ähnlich wie ich. Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuspielen. Das merkt man im Training schon", sagt der Neuzugang, "ich bin echt begeistert, die Truppe ist cool." Und auch wenn er beim Ligastart in Elversberg gemäß der Wechsel-Absprache nicht dabei sein wird, Rohracker glaubt an die Stärke des FCS: "Es ist ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Daher ist es für uns als Mannschaft sehr wichtig. Hier ist jeder bereit, für den anderen zu laufen. Wir haben eine sehr hohe Qualität. Wir sind in der Lage, Elversberg zu schlagen und Offenbach anzugreifen." Denn das Ziel ist glasklar: "Ich will nächstes Jahr 3 . Liga spielen. Mit dem FCS."

Der FCS hat am Samstag den letzten Test vor dem Trainingslager gewonnen. Die Tore zum 3:2 (3:1)-Sieg beim luxemburgischen Erstligisten Jeunesse Esch schossen Daniel Döringer (23.), Felix Luz (26.) und Marius Willsch (38.).

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