„Wir sind ein Leuchtturm-Projekt“

Saarbrücken · Der sofortige Wiederaufstieg. Die Nummer eins im Land sein. Ein neues Stadion. Die Wiedervereinigung der Fans. Das sind die vier Visionen des Sebastian Pini. Er ist seit November Vize-Präsident des 1. FC Saarbrücken

 Sebastian Pini will mit Saarbrücken „klar die Nummer eins im Land“ sein. Er sagt, der FCS sei „ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor. Sicher vergleichbar mit dem FCK für Kaiserslautern“. Foto: Schlichter

Sebastian Pini will mit Saarbrücken „klar die Nummer eins im Land“ sein. Er sagt, der FCS sei „ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor. Sicher vergleichbar mit dem FCK für Kaiserslautern“. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Sebastian Pini ist Vize-Präsident des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken . Während das Aufgabengebiet seines Vorgängers, des "für den sportlichen Bereich zuständigen" Harald Ebertz, klar umrissen war, sieht der 1967 in Brüssel geborene ehemalige Staatssekretär seine Arbeitsbereiche weitläufiger: "Für den Sport sind Trainer Fuat Kilic und der Berater des Präsidiums, Milan Sasic, zuständig. Die Schwerpunkte meiner Arbeit werden in den Herausforderungen rund um den Stadionbau liegen." Und er ergänzt: "Vieles ist auch eine Frage des Images. Wir brauchen ein anderes Auftreten, eine neue Attraktivität. Dazu brauchen wir auch die Fans ."

Viele FCS-Anhänger beäugen das neue Präsidiumsmitglied, das seit November im Amt ist, kritisch. Nicht wenige hatten sich bei der Mitgliederversammlung im Dezember eine Antrittsrede gewünscht - vergebens. "Das hätte ich tun können, aber was sollen Worte?", sagt Pini, der in den vergangenen beiden Jahren als FCS-Geschäftsführer im Bereich Marketing wenig öffentlich in Erscheinung getreten war. "Der Samen wächst in der Dunkelheit", erklärt er schmunzelnd. "Ich sehe die ersten beiden Jahre als Lehrlingszeit, jetzt kommen die Gesellenjahre. Und vielleicht kommt ja irgendwann die Meisterschaft."

Pini ist Jurist. Er legte in Brüssel das erste Staatsexamen ab. Von 2009 bis 2012 war er als FDP-Mitglied Staatssekretär im saarländischen Gesundheitsministerium. Über die Partei kam der Kontakt zu FCS-Präsident Hartmut Ostermann zustande. Nach dem Ende der Jamaika-Koalition im Saarland wechselte Pini zur SPD - und zum 1. FC Saarbrücken .

"Ich habe keine Fantradition im klassischen Sinn, und ich will auch keine vormachen", räumt Pini ein. Er spricht lieber über seine vier Visionen. Da wäre als erste der sofortige Wiederaufstieg in die 3. Liga. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Das Ziel kann nur sein, die Relegation erfolgreich zu bestreiten." Damit zusammen hängt die Vision, "klar die Nummer eins im Land zu sein. Das muss ich doch nicht kommentieren. Ob man es möchte oder nicht: Wir sind für viele Saarländer sportlich ein Leuchtturm-Projekt und daneben ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor. Sicher vergleichbar mit dem FCK für Kaiserslautern".

Die Vision vom neuen Stadion soll ab Sommer Wirklichkeit werden. Pini ist in Gespräche mit Ligakonkurrent SV Elversberg eingebunden, in dessen Arena der FCS während der Umbauphase des Ludwigspark-Stadions ausweichen will. Die Vermarktungskonzepte müssen den veränderten Situationen angepasst werden. "Das Marketing-Konzept habe ich schon. Aber ich muss es doch nicht öffentlich auf den Tisch legen. Wichtig ist die Sichtbarwerdung Stück für Stück."

Die letzte der vier Visionen: "Ich wünsche mir einen geschlossenen Fanblock. Die Spaltung ist nicht fördernd für die Stärke des 12. Mannes." Pini sagt: "Mir ist Fankultur wichtig. Ich will ein anderes Verhältnis zwischen Verein und Anhängern. Der hauptamtliche Fanbeauftragte ist dabei ein Schritt. Die Einrichtung der Fan- und Förderabteilung ein weiterer. Hinzu kommt, dass wir mit Dieter Ferner (Leiter der AH-Abteilung, Anmerkung der Redaktion) und Peter Becker (der frühere Saarbrücker Polizei-Chef ist Sicherheitsbeauftragter, Anmerkung der Redaktion) zwei Persönlichkeiten wieder für den Verein gewinnen konnten. Ich will künftig jedem die Hand zum Gespräch reichen, der sie ergreifen möchte."

fc-saarbruecken.de

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Am randeAm dritten Tag der Vorbereitung haben bei Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken Lukas Kiefer und David Salfeld die Arbeit aufgenommen. Mittelfeldspieler Kiefer fehlte wegen Rücken- und Kreislaufproblemen, Torwart Salfeld zwickte das Knie. Bis Montag soll Dennis Wegner ins Mannschaftstraining einsteigen. Der Mittelfeldspieler konnte wegen Knieproblemen nur Laufeinheiten mit dem am Rücken verletzten Angreifer Rufat Dadashov absolvieren. Nachdem das Testspiel gegen den 1. FC Köln II wegen eines Nachholspiels der Kölner ausfällt, hat der FCS für den gleichen Tag Ersatz gefunden. Am 31. Januar um 16 Uhr tritt er beim luxemburgischen Erstligisten UN Käerjeng an. Im Trainingslager im türkischen Belek vom 9. bis 19. Februar trifft der 1. FC Saarbrücken zudem auf Zlaté Moravce (Slowakei), die U 21 des FC Zürich, auf den FC Dacia Chisinau (Moldawien) und auf Bytovia Bytów (Polen). cor

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