Auf der Suche nach dem Futsal-Kompromiss

Saarbrücken · Futsal statt Hallenfußball: Saarländische Fußballer protestieren gegen die Neuregelung des DFB. Und der SFV versucht zu helfen. Am Mittwoch trafen sich Gegner des Futsal und Vertreter der Verbandsspitze zur Diskussion.

Hallenfußball oder Futsal? Der Saarländische Fußball-Verband (SFV) ließ zu Beginn der Hallenrunde keinen Zweifel zu: Ab der kommenden Runde wird in Saarlands Hallen nach Futsal-Regeln gespielt. Weil es der Deutsche Fußball-Bund (DFB) so will. Dagegen hat sich regional eine Interessengemeinschaft (IG) mit dem Namen "IG traditioneller Hallenfußball" formiert. Die 25 Saarvereine der IG fühlen sich vom Verband schlecht über die Einführung von Futsal informiert. Sie sind meist selbst Turnier-Veranstalter, die mit ihren Hallenfußball-Turnieren der Masters-Serie gutes Geld verdienen, wie Ralf Jung, Vorsitzender Sport des Oberligisten FV Diefflen, bestätigt: "Ohne die Hallenturniere würden wir ein, zwei Klassen unter der Oberliga spielen. So ein Turnier bringt guten Umsatz."

Kommt nun der Futsal, fürchtet nicht nur der FV Diefflen sinkende Einnahmen. Das Unverständnis darüber, warum der Verband das Hallenmasters in seiner jetzigen Form beerdigt, ist groß. Am Sonntag steigt ab 13 Uhr im Erbacher Sportzentrum das 23. Finalturnier dieser Erfolgsserie - und womöglich das letzte nach Hallenfußball-Regeln.

Am Mittwochabend trafen sich daher Vertreter der IG mit der Spitze des SFV. "Es war ein sehr konstruktives Gespräch", berichtet Frank Seibert, Vorsitzender des Oberligisten SV Saar 05 Saarbrücken . Er ist Vertreter der IG und war "froh, dass wir uns nicht gegenseitig mit Argumenten für und gegen Futsal belästigt haben. Die kennen wir ja alle". Auch SFV-Präsident Franz-Josef Schumann war "sehr zufrieden mit dem Ablauf des Gesprächs".

Das ändert aber nichts an der Ausgangsposition. Der Verband verweist darauf, dass der DFB der Schuldige ist, dass sich ein kleiner Landesverband nur schlecht wehren könne. "Dennoch war eine Bereitschaft von Seiten des SFV zu spüren, sich den Vereinen nähern zu wollen", sagt Seibert. Schumann bestätigt: "Wir werden versuchen, abzuklären, welche Regeländerungen in Abstimmung mit dem DFB obsolet sein können." Dazu werde er die Tage vermehrt Gespräche mit dem DFB führen, versprach Schumann. Themen für die Gespräche gibt es viele: Der kleinere Ball im Futsal, die fehlenden Banden, die kleineren Tore, die Fouls, die gezählt werden, die Vier-Sekunden-Regel, drei Schiedsrichter - das ist im Vergleich zum traditionellen Hallenfußball neu und auch vielen Clubs der IG damit wesensfremd.

"Natürlich gibt es auch Hartgesottene, die bedingungslos zum Hallenfußball stehen, die jede Regeländerung ablehnen", sagt Seibert. Er wäre auch nicht bereit, "jeden Kompromiss mittragen zu wollen. Doch warten wir mal ab, welche Ergebnisse der SFV vom DFB mitbringt". Danach setzen sich IG und SFV wieder zusammen, um auszuloten, "ob und wie es Kompromisse geben kann", sagt Seibert.

Saarlandligist SG Saubach ist beim Masters-Finale am kommenden Sonntag ab 13 Uhr in Homburg-Erbach dabei. Gestern erhielt die SG die Nachricht, dass sie nach dem Rückzug des Verbandsligisten SV Klarenthal nachrücken kann. "Vergangene Woche hatten wir schon ein wenig Hoffnung dabei sein zu dürfen, weil wir von den Problemen in Klarenthal wussten. Aber als sich die Entscheidung hinauszögerte, schwand die Hoffnung. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt doch noch dabei sind", sagte SG-Mittelfeldspieler Mario Valtchev. > Bericht folgt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort