Die Jagd startet ohne Schmidt und Zeitz

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat den Kampf um die Aufstiegs-Relegation angenommen. Im Heimspiel gegen Hoffenheim II fehlen aber zwei Topspieler.

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Foto: fcs

"Gefragt - Gejagt". So heißt eine Quiz-Sendung mit Moderator Alexander Bommes im Vorabendprogramm der ARD. Und irgendwie scheint sich der Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken da als Top-Kandidat bewerben zu wollen. Denn an diesem Samstag sind Trainer Dirk Lottner und seine Mannschaft im Verfolgerduell gegen die TSG Hoffenheim II gefragt. Nur bei einem Sieg darf sich der FCS weiter als erster Jäger des Spitzenduos Elversberg/Mannheim ansehen.

"Nur weil die SVE jetzt einmal unentschieden gespielt hat, musst du nicht gleich wieder davon träumen, dass du die übernächste Woche einholen kannst", will Lottner keinen Druck aufkommen lassen. Auch dass eigene Erfolge die Nerven der Konkurrenz freilegen können, ist für den FCS zumindest öffentlich kein Thema. "Wir schauen auf uns und versuchen, die Spiele zu gewinnen, die wir unbedingt gewinnen müssen. Da gehört die Partie gegen Hoffenheim dazu", sagt Lottner.

Dem FCS fehlen ausgerechnet gegen die spielstarken Kraichgauer Kapitän Manuel Zeitz sowie der überragende Torjäger der Liga, Patrick Schmidt. Beide müssen wegen der jeweils fünften Gelben Karte pausieren. "Bei meiner Spielweise war doch klar, dass dieser Moment irgendwann kommt", sagt Schmidt, der in 24 Spielen 17 Mal getroffen hat: "Dass es jetzt Manu und mich gleichzeitig betrifft, ist halt blöd. Aber wir haben die Qualität im Kader, auch das aufzufangen. Ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs."

Schmidt erzielte beim 2:1-Erfolg im Hinspiel die Führung, Kevin Behrens den späten Siegtreffer. Der FCS hatte die TSG damals an die Wand gespielt, aus 13 hochkarätigen Chancen aber nur zwei Mal Kapital geschlagen. Behrens oder Neuzugang Felitciano Zschusschen werden Schmidt diesmal vertreten, Jordan Steiner für Zeitz wäre ebenfalls ein 1:1-Ersatz. "Wir haben auch durch die Neuverpflichtungen deutlich mehr Optionen, Dinge zu verändern", sagt Lottner: "Die Frage ist doch, wo verlierst du Qualität, wenn du Dinge änderst, die vorher gut waren? Wo musst du aber reagieren, weil Spieler ausfallen? Wie gehen wir das vom Personal und der Grundausrichtung an?"

Lottners Antworten sind vorm Spiel eher spärlich. Steiner und U19-Stürmer Cedric Euschen werden in den Kader rücken. Sicher ist auch, dass Abwehrchef Peter Chrappan (Grippe) weiter fehlt - und Torwart David Salfeld nach seiner Muskelverletzung wieder zur Verfügung steht. Doch Lottner will im Tor nichts ändern: "Ricco hat das gegen Walldorf gut gemacht. Ausstrahlung und Präsenz haben gestimmt, darum hat er sich den Einsatz gegen seinen ehemaligen Verein verdient."

Hoffenheim II hat beim 2:0 gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern zum Restrundenauftakt erstmals mit Dreierkette gespielt - wie der FCS beim 3:0 gegen Walldorf. Doch anders als die Saarländer schien die Defensive der TSG anfällig, eine Rückkehr zur Viererkette ist nicht unwahrscheinlich. "Wir müssen sehr flexibel sein, die Situation erkennen und wissen, wie wir sie zu lösen haben", fordert Lottner: "Wir brauchen noch mehr Zug zum Tor, noch bessere Abschlüsse. Das Spiel wird nochmal schwerer als gegen Walldorf."

Erfolg bei Quizsendungen ist oft Glücks-, meistens aber reine Kopfsache. Da unterscheidet sich der Denksport wenig vom Fußball. "Das Hinspiel ist in sehr guter Erinnerung", sagt Lottner: "Wir müssen sehen, dass wir unser Spiel wieder durchbringen. Wenn die Ergebnisse auf den anderen Plätzen dann mitspielen, können wir uns danach auch mal mit dem Thema Tabelle beschäftigen." Der FCS rechnet im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion mit 3000 Besuchern, wenn um 14 Uhr angestoßen wird - oder wie Alexander Bommes immer sagt: "Wenn die Jagd beginnt."

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