In Pirmasens zurück in die Spur finden

Saarbrücken · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken will sich heute Abend beim FKP für die Pleite gegen Hoffenheim rehabilitieren.

 Zum ersten Mal in seiner Zeit beim 1. FC Saarbrücken steht auch Trainer Dirk Lottner in der Kritik. Foto: Wieck

Zum ersten Mal in seiner Zeit beim 1. FC Saarbrücken steht auch Trainer Dirk Lottner in der Kritik. Foto: Wieck

Foto: Wieck

"Fehler", "Fehlverhalten" und "Konsequenzen" - drei Begriffe, die diese Woche bei Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken bislang prägten. Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hatte sie am Mittwoch benutzt, weil es ein Fehler gewesen sei, die Kosten für Haupt- und Osttribüne des Ludwigsparkstadions mit elf Millionen Euro zu berechnen, da diese nun wohl 15 Millionen kosten. "Ein Fehlverhalten war nicht festzustellen", sagte Britz, "darum gibt es keine rechtlichen Konsequenzen."

Sportliche Konsequenzen muss FCS-Trainer Dirk Lottner aus den eigenen Fehlern und dem Fehlverhalten seiner Spieler beim peinlichen Auftritt gegen die TSG Hoffenheim II ziehen. Der FCS hatte Glück, dass es am Samstag nicht deutlicher als 0:2 ausging. "Es gibt Tage, da kannst du Dinge nicht spielerisch lösen, da braucht es dann einen klaren Schlag", zielte Lottners Kritik unter der Woche auch auf Abwehrchef Steven Zellner. Auch in der Offensive versuchte beispielsweise Markus Mendler Kabinettstückchen, statt einen einfachen Ball zu spielen.

Konsequenzen waren eine sehr unruhige Woche für Trainer und Mannschaft mit viel Kritik von Fans und Medien - aber auch mit klaren Ansagen der sportlichen Leitung. "Auch der FC Bayern haut mal Grottenspiele raus. Das gehört dazu", sagt FCS-Vize-Präsident Dieter Ferner, "auffällig bei uns ist, dass solche Spiele immer nach richtig guten Auftritten vorkommen. Wir haben das klar angesprochen." Die Verantwortlichen erwarten mehr Konstanz - nicht nur in den nächsten Spielen gegen die vermeintlich leichten Gegner Pirmasens, Watzenborn und Nöttingen. Ferner sagt: "Ich habe mich diese Woche nicht vor die Mannschaft gestellt, so weit sind wir noch lange nicht. Es gibt auch kein Ultimatum. Irgendwann muss es auch mal gut sein und man nach vorne schauen."

Charlotte Britz forderte in Sachen Stadion, dass "alle an einem Strang ziehen". Das gilt so auch für die Mannschaft des FCS heute Abend um 19.30 Uhr beim FK Pirmasens. "Die Platzverhältnisse im Stadion Husterhöhe laden nicht unbedingt zum Fußballspielen ein", sagt Lottner, "wir werden auf einen Gegner treffen, der möglichst wenig zulassen will und aus dieser defensiven Grundausrichtung immer wieder Nadelstiche setzen möchte. Ich brauche Spieler, die mit dieser Situation umgehen können. Da haben wir diese Woche ganz genau hingeschaut."

Ob Lottner bei seiner neuen Dreierkette bleibt oder zur Vierer-Abwehrreihe zurückkehrt, ist offen. "Das ist auch nicht wichtig", findet Abwehrspieler Dominic Rau, "wir müssen einfach alle die Bereitschaft haben, den Gegner aggressiv anzulaufen und richtig in die Zweikämpfe zu gehen." Mit Manuel Zeitz und Patrick Schmidt kehren zwei Schlüsselspieler zurück. Peter Chrappan leidet noch an den Folgen einer Grippe und steht wie David Salfeld (Bänderverletzung im Sprunggelenk) nicht zur Verfügung. "Die meisten Spiele, die wir gewonnen haben, konnten wir über unsere Leidenschaft, Homogenität und Aggressivität auf unsere Seite ziehen", beschwört Lottner die Tugenden seiner Mannschaft und fordert: "Wir haben viele Spieler, die mitschwimmen, wenn es gut läuft. Wir haben zu wenige Spieler, die in der Lage sind, wenn es nicht läuft, sich aus dem Tief heraus zu kämpfen. Das ist ein Ansatz, den wir in Zukunft ändern möchten."

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