„Zeit, dass was Neues kommt“

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken hat gestern mit der Sanierung des Ludwigsparkstadions begonnen. Vor dem Neubau lässt sie zunächst vorbereitende Arbeiten durchführen, ehe ab April der Park zur Großbaustelle wird.

 Ein Blick aus dem neuen Gästeblock über den neuen Ludwigspark: rechts die neue Haupttribüne, links die FCS-Fantribüne. gestern startete der Umbau, 2018 soll das neue Stadion in Saarbrücken fertig sein. Foto: gmp_schlaich_bergermann&partner

Ein Blick aus dem neuen Gästeblock über den neuen Ludwigspark: rechts die neue Haupttribüne, links die FCS-Fantribüne. gestern startete der Umbau, 2018 soll das neue Stadion in Saarbrücken fertig sein. Foto: gmp_schlaich_bergermann&partner

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Guido Lambert hat einen gelben Meter in seiner grauen Arbeitshose. Daneben ein Kugelschreiber. Er schaut etwas traurig auf den grünen Bagger . "Schade, jetzt kommt das Stadion weg", murmelt er und dreht sich ab. Lambert ist seit 15 Jahren Stadionwart im Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Bereits seit ein paar Wochen beaufsichtigt er die Entkernungsarbeiten in der Haupttribüne. "Sein" Stadion wird kernsaniert. Gestern war der offizielle Spatenstich. Politik da, Fotografen, Bagger .

Und eben Lambert. Er schaut auf die Anzeigentafel. Die Uhr ist stehen geblieben. Auf 8.04 Uhr in der Früh. "Am 14. Januar hat die Stadt den Strom abgestellt", weiß Lambert. Die Anzeigentafel soll ja erhalten bleiben, wird im neuen Ludwigspark "einen schönen Platz bekommen", wie Jens Düwel, Projektleiter des Stadionumbaus, erklärt. Andere Teile soll das Fanprojekt versteigern. Blockschilder, alte Steine, was man halt so findet in einem Bau aus dem Jahre 1953. Lambert lächelt. Inzwischen wird das Loch, das der Bagger im A-Block bohrt, immer tiefer. Etwas unterhalb demontieren Arbeiter gerade das Vip-Zelt. Es wird wohl verschrottet.

Der erste Spatenstich gestern war der Auftakt zu einer Bauphase, die bis Mitte 2018 dauern soll, wie Harald Schindel, Sportdezernent der Stadt, erklärt. Zunächst stehen vorbereitende Arbeiten auf dem Bauplan. "Der Kanal muss zum Beispiel erneuert werden", erzählt Schindel.

Im Bereich der Heimfantribüne sollen ein neues Schachtbauwerk und ein 30 Meter langer Kanal gebaut werden. Ein Schmutz- und Regenwasserkanal im Bereich der Haupttribüne, der die Entsorgung des Rodenhofs gewährleistet, muss umverlegt und an das bestehende Kanalnetz angebunden werden. Anfang April 2016 soll das abgeschlossen sein.

Ab April 2016 ist das Stadion eine Großbaustelle. Die Haupttribüne, die Stehplatzränge im Bereich des Marathontors sowie alle Aufbauten der Stehplatztribünen unterhalb der Saarlandhalle werden dann abgerissen. Ab dem 4. Quartal 2016 beginnt der Bau des Funktionsgebäudes, der Tribünen und der Dächer. Diese Maßnahmen müssen alle europaweit ausgeschrieben werden. Alle Bauarbeiten im Stadion, inklusive der Erschließungs- und Außenanlagen, sollen im 2. Quartal 2018 fertig sein und insgesamt 20 Millionen Euro kosten.

Bis dahin ist Lambert nicht mehr da. "In einem halben Jahr gehe ich Rente", sagt er. "Ich mag das alte Stadion sehr", sagt er. "Aber es wird Zeit, dass was Neues kommt."

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