Weichen stellen auf dem Rodenhof

Saarbrücken · Die Winterpause läuft, Trainer und Mannschaft sind in Urlaub. Beim 1. FC Saarbrücken wird dennoch mit Hochdruck an der Zukunft gearbeitet. Erste Weichen stellt der neu gewählte Aufsichtsrat heute Mittag.

 Frank Hälsig, Michael Haubrich, Eugen Hach, Aron Zimmer, Meiko Palm, Egon Schmitt und Wolfgang Seel (von links) werden heute erstmals seit der Mitgliederversammlung zusammenkommen und über die Zukunft des FCS beraten. Foto: Schlichter

Frank Hälsig, Michael Haubrich, Eugen Hach, Aron Zimmer, Meiko Palm, Egon Schmitt und Wolfgang Seel (von links) werden heute erstmals seit der Mitgliederversammlung zusammenkommen und über die Zukunft des FCS beraten. Foto: Schlichter

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Heute um 13 Uhr trifft sich der neu gewählte Aufsichtsrat des 1. FC Saarbrücken in einem Hotel auf dem Saarbrücker Rodenhof zu seiner konstituierenden Sitzung. Das siebenköpfige Gremium wird sich zunächst selbst einen Vorsitzenden wählen, danach soll das Präsidium neu bestellt werden. "Wir entscheiden dabei nicht nur über die Zukunft eines Traditionsvereins, sondern auch über die Ausrichtung eines Wirtschaftsunternehmens mit beachtlichen Bilanzsummen", sagt der bisherige stellvertretende Aufsichtsrats-Chef Egon Schmitt. Er wird die Sitzung leiten: "Das ist eine ungeschriebene Regel. Aber es kann auch jeder andere machen."

Wer führt Aufsichtsrat an?

Wer Nachfolger des nicht mehr angetretenen Franz J. Abel als Vorsitzender wird, scheint völlig offen. Nach Informationen der SZ hat es im Vorfeld der heutigen Sitzung Treffen und Telefonate gegeben, ein einheitliches Bild lässt sich vorab nicht zeichnen. "Ich werde dem Treffen nicht vorausgreifen", sagt Schmitt: "Aber jeder sollte grundsätzlich bereit sein, den Vorsitz im neu zusammengesetzten Gremium zu übernehmen." Als heißeste Kandidaten gelten neben Schmitt auch Marketing-Professor Frank Hälsig und Adidas-Repräsentant Aron Zimmer.

Das aktuelle Präsidium wird sich im Laufe der Sitzung mit dem neuen Aufsichtsrat austauschen. "Der Ball liegt dann im Feld der Aufsichtsräte ", sagt Präsident Hartmut Ostermann hinsichtlich der Berufung des neuen Präsidiums: "Ich gehe ohne irgendwelche Vorbedingungen und völlig ergebnisoffen in diese Beratungen." Vize-Präsident Dieter Ferner hatte bereits nach der Mitgliederversammlung seinen Willen bekundet, die begonnene Aufbauarbeit beim FCS fortzusetzen. Der von Teilen der Fanszene durchaus kritisch gesehene Schatzmeister Dieter Weller sagte: "Wenn die Gremien es wünschen, stehe ich für eine weitere Amtsperiode bereit."

Weichenstellungen gibt es auch bei der Regionalliga-Mannschaft. Stürmer Kevin Behrens hat seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2018 verlängert. "Mir ist diese Entscheidung ganz leicht gefallen", sagt Behrens, der nach seiner Oberschenkeloperation wahrscheinlich noch nicht zum Auftakt am 9. Januar wieder ins Mannschaftstraining wird einsteigen können. "Dass ich mich in Saarbrücken sehr wohl fühle, habe ich ja bereits oft gesagt", sagt Behrens.

Nachwuchsspieler Sebastian Brenner, der in den bisherigen Spielen gar nicht zum Zug gekommen ist, wird dagegen den FCS verlassen. Er schließt sich dem Oberligisten SC Hauenstein an. Brenners Vertrag wurde aufgelöst, es gibt allerdings eine Rückholoption.

Neuzugänge wird die sportliche Leitung den Fans wohl nicht unter den Christbaum legen. "Wenn wir jemanden holen, muss die Qualität stimmen", sagt Sportchef Marcus Mann. Beim ehemaligen FCS-Jugendspieler Benno Mohr (Borussia Möchengladbach II) könnte das der Fall sein. "Wir beschäftigen uns mit ihm, aber es liegt noch keine klare Freigabe der Borussia vor", sagt Mann: "Darum hat er keine Priorität." Auch die Liebelei mit Oberliga-Stürmer Fabian Poß (FV Diefflen) hat sich erledigt. "Er will seine Ausbildung weitermachen", sagt Mann: "Er ist also kein Thema."

Jugendtrainer bis Februar klar

 FCS-Stürmer Kevin Behrens hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert. Foto: Schlichter

FCS-Stürmer Kevin Behrens hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Das Thema Förderung des aktuellen Nachwuchses ist seit der Mitgliederversammlung Aufgabe des neuen Jugendleiters Nico Weißmann. "Natürlich muss ich mir noch ein genaues Bild verschaffen", sagt der Ex-Profi, der sich im Januar mit den Jugendtrainern zusammensetzen will: "Bis Anfang Februar soll das Personal-Tableau für die neue Runde stehen. Wir wollen mit qualitativ guten Trainern wieder Ruhe in die Abteilung bringen und Vertrauen zurückgewinnen." Die Vorarbeiten für ein Nachwuchsleistungszentrum sollen daneben in Kooperation mit dem neuen 1. Vorsitzenden Jörg Alt, Sportchef Mann und Vize-Präsident Ferner laufen.

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