Der Vollblut-Kicker ist zurück

Quierschied · Trainer Dirk Lottner von Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken darf sich auf einen „Neuzugang“ freuen: Der lange verletzte Dennis Wegner feierte am Mittwoch im Saarlandpokal gegen Limbach seine Rückkehr.

 Dennis Wegner holt sich vor seiner Rückkehr auf den Fußballplatz letzte Anweisungen von seinem Trainer Dirk Lottner ab. Der FCS-Spieler war eineinhalb Jahre verletzt. Foto: Schlichter

Dennis Wegner holt sich vor seiner Rückkehr auf den Fußballplatz letzte Anweisungen von seinem Trainer Dirk Lottner ab. Der FCS-Spieler war eineinhalb Jahre verletzt. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Eigentlich war es nur ein normaler Spielerwechsel. Für Dennis Wegner war es "einfach nur unfassbar". Als Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken , am Mittwoch in der Halbzeitpause des Saarlandpokalspiels gegen Palatia Limbach (4:0) seinen Mittelfeldspieler zu sich rief, schnellte der Puls des 25-jährigen Profis in die Höhe wie bei einem Kind an Weihnachten.

Eineinhalb Jahre Leidenszeit

Fast eineinhalb Jahre musste der Greifswalder auf diesen Moment warten. Ein Meniskusriss, eine nicht wirklich geglückte Operation, Schmerzmittel- und Kortisonbehandlung. Zwischendurch wieder Hoffnung, doch ersten Trainingseinheiten im Wintertrainingslager in der Türkei folgte gleich wieder die Enttäuschung. Ein Knochenödem am Fuß bedeutete erneut monatelange Rehabilitation.

Die Vorbereitung auf diese Saison sollte dann Endpunkt der emotionalen Achterbahnfahrt sein. Doch schon nach wenigen Tagen folgte ein Muskelfaserriss, dazu erneut Probleme mit dem Fuß. "Jemand, der nicht so stark ist, wäre daran vielleicht kaputt gegangen", blickt Wegner auf die Leidenszeit zurück, die er nicht alleine durchstehen musste: "Meine Familie und Freunde haben mir geholfen. Auch die Fans haben mir gezeigt, dass es sich lohnt, für seinen Traum zu kämpfen."

Am Mittwoch gab es schon Applaus, als Lottner Wegner zum Warmmachen schickte. Bei der Einwechslung waren die blau-schwarzen Anhänger und Spieler trotz Dauerregens richtig heißgelaufen. Aber auch mit flauem Gefühl im Magen - ob "der Wegner" es nicht gleich übertreibt. "Der Trainer hat gesagt, ich soll die linke Seite bearbeiten", erzählte Wegner, dann platzte vor lauter Freude noch mehr Wahrheit aus ihm raus: "Er meinte auch, ich soll langsam machen und verletzungsfrei vom Platz gehen."

"Schaum vor dem Mund"

Denn auch wenn beide noch nicht so lange miteinander arbeiten, weiß Lottner genau, wie Vollblutfußballer ticken. "Ich hab ja immer Schaum vor dem Mund, wenn ich auf dem Platz stehe", sagte Wegner mit breitem Lachen, "ich hatte einfach richtig Bock, wieder Fußball zu spielen. Und bei unserer geilen Truppe sowieso. Dass ich dann noch ein Tor mache, ist einfach nur der Wahnsinn."

Wegner deutete gegen den Verbandsligisten seine Fähigkeiten zumindest wieder an. Schnell, dribbelstark und mit Zug zum Tor war er nach 70 Minuten nur durch Foul zu bremsen. Den fälligen Elfmeter verwandelte er höchstpersönlich zum 4:0-Endstand. Sein Fazit: "Es war für den Anfang nicht schlecht. Aber ich will mich anbieten, schnell wieder in den Kader und der Mannschaft helfen." Es scheint, Geduld wird trotz allem wohl nie die größte Stärke von Dennis Wegner.

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