Gut, aber nicht gut genug

Offenbach · Der 1. FC Saarbrücken hat das Spitzenspiel in der Fußball-Regionalliga Südwest mit 0:2 verloren. Damit ist Spitzenreiter Kickers Offenbach Meister und hat den ersten von zwei Plätzen in der Relegation sicher.

 Kopfschutz trifft Turban: Der Offenbacher Klaus Gjasula (rechts) tröstet den Saarbrücker Daniel Döringer nach dem 2:0-Erfolg der Kickers im Topspiel. Foto: Schlichter

Kopfschutz trifft Turban: Der Offenbacher Klaus Gjasula (rechts) tröstet den Saarbrücker Daniel Döringer nach dem 2:0-Erfolg der Kickers im Topspiel. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Fast 10 000 Zuschauer im Stadion am Bieberer Berg beim Spiel der Offenbacher Kickers gegen den 1. FC Saarbrücken zeugten vor allem von der großen Vergangenheit der beiden ehemaligen Fußball-Bundesligisten. Und sie erlebten ein Regionalliga-Spitzenspiel, das diesen Namen verdiente und in dem der OFC mit 2:0 (1:0) am Ende verdient die Meisterschaft und damit das Erreichen der Relegation sicher stellte.

"Es ist die Mannschaft Meister geworden, die in allen Spielen am meisten investiert hat", gratulierte FCS-Trainer Fuat Kilic artig und empfing im Gegenzug Glückwünsche für den beherzten Auftritt seiner Mannschaft. "Es ging richtig zur Sache, da hat sich keiner geschont", zollte Meister-Trainer Rico Schmitt der nach zwei schwachen Spielen wieder überzeugenden Leistung der Saarländer Respekt: "Beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt." Offenbachs Christian Cappek kam mit einem Veilchen davon, Saarbrückens Daniel Döringer und Alexandre Mendy spielten nach Platzwunden mit Kopfverbänden zu Ende.

Es war ein tolles Kampfspiel mit vielen fußballerisch guten Aktionen auf beiden Seiten - zunächst aber von den Offenbachern: Nach Fehlpass von FCS-Abwehrchef Peter Chrappan rechts verlagerten die Kickers das Spielgeschehen blitzartig nach links. Zu schnell für Marco Meyerhöfer und Alex Hahn. Benjamin Pintol vollendete die erste gute Aktion der Hausherren zum 1:0 (7. Minute).

Es hätte ganz schlimm für den FCS werden können, wenn der bärenstarke Benjamin Cappek zwei Minuten später frei vor FCS-Torwart Salfeld ins und nicht über das Tor gezielt hätte. Als der herausragende Marius Willsch fünf weitere Minuten danach ebenso freistehend an Torwart Daniel Endres scheiterte, war dies der Startschuss für die beste Phase des FCS. Nach Eckball des wieder deutlich verbesserten Sven Sökler kratzte Fabian Becker einen Abpraller von Mendy von der Linie (16. Minute).

Dann wurde es zwei Mal knifflig. Erst stolperte Dennis Wegner über Bäckers Bein (18.), dann hielt Giuliano Modica Matthew Taylor an der Schulter (34.) - beide Aktionen im Strafraum, für Schiedsrichter Marco Fritz aber nicht strafstoßwürdig. "Ich weiß nicht, was hier los ist. Schon gegen Trier wurden zwei solche Aktionen nicht gepfiffen", sagte Taylor stinksauer, "ich kann gar nicht glauben, dass der Bundesliga pfeifen soll." Tut Fritz aber, daran wird die Regelauslegung am Samstag nichts ändern.

"Es war ein Spiel, in dem Kleinigkeiten entschieden", bilanzierte Kilic. Letztendlich wohl die viel zitierte "größere Geilheit", das Tor zu machen. Cappek stand nach einer Flanke von links ebenso ungünstig zum Ball wie Döringer, beförderte das Spielgerät aber dennoch irgendwie per Kopf zum entscheidenden 2:0 ins Netz (66.). "Das hat uns das Genick gebrochen", meinte Döringer achselzuckend. Auch wenn der FCS noch eine Möglichkeit hatte. Mendys abgefälschten Schuss konnte Endres nur mit dem Fuß ablenken. Der eingewechselte Felix Luz setzte zum Kopfball an, doch Modica wischte den Ball vorm FCS-Stürmer von der Linie (73.).

Traditionsclub Offenbach hat den ersten Schritt in eine bessere Zukunft getan. Aber mit gleichem Einsatz in den letzten vier Partien kann auch der FCS die Aufstiegsspiele sicher erreichen. Die Gegner heißen Hessen Kassel, FK Pirmasens, Spvgg. Neckarelz und Wormatia Worms.

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