FCS setzt ein Ausrufezeichen

Offenbach · Am Ende wurde es noch mal eng, aber der 1. FC Saarbrücken brachte aus Offenbach drei Punkte im Kampf um die Relegationsplätze mit. Zwei Elfmeter und zwei Eigentore gab es bei den Kickers zu bestaunen.

 Die Saarbrücker Spieler bejubeln die zwischenzeitliche 2:0-Führung in Offenbach. Mit dem 3:2-Sieg setzte sich der FCS wieder auf Tabellenplatz zwei hinter Spitzenreiter Elversberg. Foto: Schlichter

Die Saarbrücker Spieler bejubeln die zwischenzeitliche 2:0-Führung in Offenbach. Mit dem 3:2-Sieg setzte sich der FCS wieder auf Tabellenplatz zwei hinter Spitzenreiter Elversberg. Foto: Schlichter

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"Das war ein Spiel, wie man es sich als Fußballfan wirklich wünscht", sagte Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken , nach dem 3:2 (2:0) bei den Offenbacher Kickers. Für Menschen mit schwachem Herzen - und FCS-Vize-Präsident Dieter Ferner - war die Schlussphase aber eher nicht geeignet. "Eigentlich musst du schon fünf oder sechs Tore gemacht haben", schimpfte Ferner, der zehn Minuten vor Schluss das Stadion verlassen hatte und erst nach dem Schlusspfiff wieder in den Katakomben auftauchte.

Bis zur 78. Minute war es eine Demonstration Saarbrücker Stärke. Lottner hatte in die Taktik-Trickkiste gegriffen und überraschte mit einem 4-3-3-System. Vor der bewährten Abwehrreihe mit Daniel Döringer und Dominik Rau außen sowie Peter Chrappan und Ivan Sachanenko in der Innenverteidigung spielten Marco Holz , Jordan Steiner und Manuel Zeitz. Mittelstürmer Patrick Schmidt wurde über die Flügel von Marwin Studtrucker und Markus Mendler unterstützt.

Die Idee, mit schnellem Umschaltspiel den Gegner zu überlaufen, klappte nach acht Minuten zum ersten Mal. Mendler schickte Schmidt, gegen dessen Dynamik hatte Innenverteidiger Stefano Maier kein Mittel. OFC-Torwart Daniel Endres vereitelte allerdings die Chance. Drei Minuten später hatte er aber keine Abwehrmöglichkeit mehr. Holz eroberte den Ball, und nach Doppelpass mit Studtrucker schob Schmidt diesmal den Ball vorbei an Endres in die Maschen.

39 Minuten waren gespielt, als der FCS wieder schneller schaltete als die Hausherren. Zeitz leitete mit einem rustikal wirkenden Schlag den Konter ein. Holz startete über die linke Seite und wollte den in der Mitte mitgelaufenen Schmidt bedienen. Dennis Schulte hatte den Fuß dazwischen und fälschte den Pass unhaltbar ins eigene Tor ab - das 0:2. "Der Trainer hat analysiert, dass die Kickers nach vorne sehr stark sind, wir aber nach Pässen in die Schnittstelle die Abwehr aushebeln können", sagte der überragende Holz .

Auf Offenbacher Seite stand der Ex-Saarbrücker Serkan Göcer in der Startformation, Matthew Taylor kam erst nach der Pause - und erlebte so hautnah mit, wie der FCS die Partie scheinbar entschied. Holz schickte Studtrucker über rechts, dessen Pass zu Schmidt blockte Bryan Robert Gaul vor Endres über die Linie - das 0:3 (58.) war das zweite Eigentor des Tages. Die 400 mitgereisten FCS-Fans übernahmen nun endgültig das Kommando auf den Rängen, 4300 Heimfans stellten die Unterstützung ihres Teams völlig ein.

"Vielleicht müssen wir es immer spannend machen", sagte Kapitän Zeitz: "Aber wir waren diesmal nicht wirklich dafür verantwortlich." Der bis dahin ausgezeichnete Schiedsrichter Justus Zorn entschied nämlich in der 78. Minute auf Strafstoß. "Ich war klar zuerst am Ball und spiele ihn raus", sagte Sascha Wenninger, der angeblich gefoult haben sollte. Dren Hodja verkürzte auf 1:3. Plötzlich wurde es hektisch. Im Anschluss an die zwölfte Ecke foulte Sachanenko Ihab Darwiche. Diesmal war der Pfiff gerechtfertigt, Hodjas 2:3 (85.) konnte die Partie aber nicht mehr kippen. Der FCS hat ein Ausrufezeichen gesetzt und nun nur noch drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer SV Elversberg .

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