Die Königlichen können kommen

München · Nach der Machtdemonstration gegen Dortmund fiebern die Bayern Real Madrid entgegen. Mats Hummels fällt aber aus.

 Torschützen im Adrenalin-Rausch: Sie schauen sich an, als würden sie sich gleich an die Gurgel gehen, dabei wollen sie nur feiern: Franck Ribéry (links) und Robert Lewandowski. Foto: gebert/dpa

Torschützen im Adrenalin-Rausch: Sie schauen sich an, als würden sie sich gleich an die Gurgel gehen, dabei wollen sie nur feiern: Franck Ribéry (links) und Robert Lewandowski. Foto: gebert/dpa

Foto: gebert/dpa

Robert Lewandowskis Ansage an Real Madrid war eindeutig. "Ich bin 100 Prozent bereit für Mittwoch", sagte der Doppeltorschütze des FC Bayern nach der Machtdemonstration beim 4:1 (2:1) im Bundesliga-Klassiker gegen den zum Sparringspartner degradierten Rivalen Borussia Dortmund. Seine lädierte rechte Schulter schmerze "noch ein bisschen, aber es ist nicht so schlimm, nur eine Prellung".

Real kann kommen - das gilt für Lewandowski und die ganze Mannschaft des Rekordmeisters. "Ich spüre große Vorfreude", sagte Kapitän Philipp Lahm mit Blick auf den Kracher gegen Weltfußballer Cristiano Ronaldo, Toni Kroos und deren Kollegen in der Champions League: "Es ist schön, man will sich mit den Besten messen", sagte Lahm: "Das ist ein Viertelfinale, hört sich aber wie ein Finale an. Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft. Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt."

In der Tat: Vier Tage vor dem Duell mit den Königlichen zeigten die Bayern gegen personell geschwächte und am Ende überforderte Borussen ihre ganze Klasse. Franck Ribéry (4. Minute) und Stürmerstar Lewandowski (10.) stellten die Weichen früh auf Sieg. Schlampereien von Ribéry und Arturo Vidal erlaubten Raphael Guerreiro den Anschlusstreffer (20.). Doch der überragende Arjen Robben (49.) und Lewandowski (68., Foulelfmeter) mit Saisontreffer Nummer 26 machten noch mehr Lust auf Madrid.

"Wir sind bereit", sagte Trainer Carlo Ancelotti, der gegen Real mit den Rückkehrern Manuel Neuer und Thomas Müller plant. Müller trainierte gestern wieder mit der Mannschaft, Neuer noch nicht. Verzichten muss Ancelotti aber auf Mats Hummels, der sich nach einem Press-Schlag am Sprunggelenk verletzte. "Mittwoch stehe ich definitiv nicht auf dem Platz", sagte Hummels.

Der Motivation der Münchner tut diese Botschaft keinen Abbruch. "Wir wissen: Jetzt ist April, jetzt musst du da sein", sagte Arjen Robben. In der Königsklasse müssten sie es "genauso" machen wie gegen den BVB, forderte Lewandowski, "und ab der ersten Minute Gas geben". Dass der Pole dabei helfen kann, sorgte für kollektives Aufatmen. "Wir brauchen ihn am Mittwoch", sagte Robben. Lewandowski hatte zunächst Glück, dass ihn BVB-Verteidiger Marc Bartra bei einem Kung-Fu-Tritt ins Gesicht nicht verletzte (45.). Dann fiel er nach einem Foul von Dortmunds Torhüter Roman Bürki vor dem Elfmeter unglücklich auf die Schulter und musste vorzeitig raus (72.), betonte aber: "Ich wollte kein Risiko eingehen."

Das ist auch die Marschroute für Mittwoch. "Wir müssen diesmal Konter vermeiden", sagte Lahm in Erinnerung an die 0:4-Heimklatsche im Halbfinale 2014. Aber Trainer Ancelotti hat ohnehin die Ruhe weg. Den über seine Auswechslung erbosten Ribéry beruhigte er lässig mit Wangenküsschen, seinen Spielern riet er zu ausgedehnter Bettruhe. "Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren. Wenn wir zu viel nachdenken, können wir nicht schlafen - und wir brauchen die nächsten Tage viel Schlaf."

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