Müller schießt Bayern nach Berlin

München · Der FC Bayern München darf weiter vom Triple träumen. Gegen Werder Bremen mussten die Bayern im Halbfinale des DFB-Pokals beim 2:0 (1:0)-Sieg aber weitaus mehr kämpfen als von vielen erwartet.

 Doppeltorschütze Thomas Müller (links) und der FC Bayern hatten gestern wieder Grund zum Jubeln. Bremens Theodor Gebre Selassie ist dagegen die Enttäuschung anzusehen. Foto: Gebert/dpa

Doppeltorschütze Thomas Müller (links) und der FC Bayern hatten gestern wieder Grund zum Jubeln. Bremens Theodor Gebre Selassie ist dagegen die Enttäuschung anzusehen. Foto: Gebert/dpa

Foto: Gebert/dpa

Doppeltorschütze Thomas Müller hat das erste Finale für den FC Bayern München in dieser Saison perfekt gemacht. Beim mehr erarbeiteten als erspielten 2:0 (1:0) im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen führte der Weltmeister den deutschen Fußball-Rekordchampion mit einem Kopfballtor (30.) und einem verwandelten Foulelfmeter (71.) in das 21. Endspiel im DFB-Pokal . Dort trifft der 17-malige Cupgewinner am 21. Mai in Berlin auf Hertha BSC oder Borussia Dortmund , die heute aufeinandertreffen.

Eine Woche vor dem großen Halbfinale in der Champions League gegen Atlético Madrid hatten die Bayern vor 75 000 Zuschauern gegen den Drittletzten der Bundesliga-Tabelle in der ausverkauften Allianz Arena weitaus mehr Mühe als erwartet, um den nächsten Schritt zum erhofften Triple zu machen. Die abstiegsbedrohten Hanseaten nahmen trotz des verpassten Traums vom Berliner Finale nach einer couragierten Vorstellung in München Mut für die ausstehenden vier Spiele im Abstiegskampf mit, der schon am Freitag im Nordderby gegen den Hamburger SV weitergeht.

Die Bremer Taktik lautete offenkundig: Verstecken nützt auch nichts. Entsprechend forsch begann Werder gegen die auf vier Positionen veränderten Bayern. Nach einem Fehlpass von Franck Ribéry passte der motivierte aber letztlich glücklose Ex-Münchner Claudio Pizarro (4.) auf den nach vorne eilenden Janek Sternberg, doch Philipp Lahm grätschte den Ball noch ab. Die umformierten Bayern um Mario Götze , der mal wieder in einem wichtigen Spiel ran durfte, aber wenig Eindruck machte, waren in der Anfangszeit ohne Torchance, trotz klarer spielerischer Überlegenheit. Im Mittelfeld fehlten die zündenden Ideen, trotz 75 Prozent Ballbesitz in der ersten Halbzeit. Werder zeigte viel Laufaufwand. Mit der Mannschaft vom 0:5 im März hatte diesen Bremer nichts gemein.

Langsam tasteten sich die Münchner aber heran. Eine Hereingabe von Lahm lenkte Werder-Torwart Felix Wiedwald (25.) zur Seite ab. Dann strich ein Schuss von Coman (28.) am Tor vorbei. Nach der sechsten Ecke war dann Müller zur Stelle und köpfte ein. Das Glück: Werder-Kapitän Clemens Fritz rutschte vorher aus. Sambou Yatabaré (40.) wäre fast der Ausgleich mit einem Distanzlupfer geglückt, doch Manuel Neuer war nach einem Ausflug außerhalb des Strafraums noch rechtzeitig zurück im Bayern-Tor.

Bremen steckte auch in der zweiten Halbzeit nicht auf. Um die Bayern richtig zu erschrecken, fehlten aber die Mittel. Einmal landete der Ball im Bayern-Netz, doch Fin Bartels (62.) hatte zuvor David Alaba umgerissen. Arturo Vidal war dann gerade drei Minuten auf dem Platz, da hob er im Zweikampf gegen den ungestümen Sternberg ab. Eine Berührung gab es nicht. Schiedsrichter Tobias Stieler entschied trotzdem auf Strafstoß, und Müller ließ sich die Chance zu seinem 32. Saisontor in allen Wettbewerben nicht nehmen. Bremen konnte sich für seine couragierte Leistung nicht mehr belohnen.

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