Bianchi-Familie will Formel 1 verklagen

Monte Carlo · Der Unfalltod von Jules Bianchi wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Familie will mögliche Verantwortliche verklagen, darunter den Internationalen Automobilverband Fia und die Firma von Bernie Ecclestone.

Die Familie des tödlich verunglückten Piloten Jules Bianchi will die Formel-1-Verantwortlichen vor Gericht bringen. Ein entsprechendes Schreiben wurde dem Internationalen Automobilverband Fia, dem Rechteinhaber FOM von Bernie Ecclestone und dem ehemaligen Rennstall Marussia in dieser Woche zugesandt. "Jules Bianchis Tod war vermeidbar", sagte Anwalt Julian Chamberlayne. Bianchi war am 5. Oktober 2014 beim Großen Preis von Japan in Suzuka mit seinem Marussia-Rennwagen in einen Bergungskran gekracht. Neun Monate später war er in einem Krankenhaus in Nizza am 17. Juli 2015 gestorben. Bianchi hatte seit dem Unfall aber nicht mehr das Bewusstsein erlangt, er wurde nur 25 Jahre alt.

"Wir wollen Gerechtigkeit für Jules", sagte sein Vater Philippe, "wir wollen die Wahrheit herausfinden über die Entscheidungen, die zum Unfall unseres Sohnes geführt haben. Als Familie haben wir viele unbeantwortete Fragen." Die Fia-Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass Bianchi die Geschwindigkeit den Warnungen durch Gelbe Flaggen nicht entsprechend angepasst hatte. Eine Runde vor Bianchi war der deutsche Pilot Adrian Sutil an derselben Stelle von der nassen Strecke abgekommen. Bei der Bergung seines Wagens ereignete sich dann der folgenschwere Unfall.

Bianchi war der 26. Fahrer, der seit der ersten Formel-1-Saison 1950 tödlich verunglückte. Das Rennen in Suzuka war stark vom Wetter beeinträchtigt worden, die Sicht schlecht. Wegen der widrigen Bedingungen war der Start hinter dem Safety Car erfolgt. Zwischenzeitlich wurde das Rennen unterbrochen, die Strecke war unbefahrbar. Durch einen heranziehenden Taifun war sogar über einen früheren Rennstart nachgedacht worden.

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