Ein Tor löst große Emotionen aus

Mönchengladbach · Der Saarländer Patrick Herrmann hat ein von Verletzungen geprägtes Jahr 2016 hinter sich. Jetzt ist er zurück.

 Patrick Herrmann war am Samstag knapp zwei Minuten im Spiel, da erzielte der Saarländer in der Nachspielzeit den Treffer zum 3:0 im Bundesligaspiel seiner Gladbacher gegen den SC Freiburg. Foto: Gambarini/dpa

Patrick Herrmann war am Samstag knapp zwei Minuten im Spiel, da erzielte der Saarländer in der Nachspielzeit den Treffer zum 3:0 im Bundesligaspiel seiner Gladbacher gegen den SC Freiburg. Foto: Gambarini/dpa

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Patrick Herrmann sank sichtlich gerührt auf die Knie, dann verschwand er unter der riesigen Jubeltraube seiner Mitspieler. Der 25-Jährige hatte knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Endstand beim 3:0 (0:0)-Erfolg von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg erzielt, doch für Herrmann war es viel mehr als ein Tor. Nach langer Leidenszeit meldete sich der zweimalige Nationalspieler aus Uchtelfangen wieder zurück. Für ihn und den Club soll es jetzt weiter aufwärts gehen.

"Nach so langer Zeit reinzukommen und dann auch noch ein Tor zu machen, war schon ein grandioses Gefühl", sagte Herrmann. Der Offensivspieler wurde immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Zuletzt musste er nach einer am 4. November in Berlin erlittenen Bänderverletzung im Sprunggelenk pausieren. Als Parole für die nächsten Spiele gab der Saarländer aus: "Wir sollten nicht so viel nach oben oder unten schauen, sondern uns darauf konzentrieren, dass 2017 bisher ein richtig gutes Jahr für uns war."

Auch die Teamkollegen gönnten ihm das Erfolgserlebnis. "Wir freuen uns alle, dass er wieder da ist", sagte Tony Jantschke. Die Jubelszenen nach Herrmanns Tor (90.+2) belegten dies eindrucksvoll. Dass Aleksandar Ignjovski den Ball unhaltbar abfälschte, war allenfalls ein Randaspekt. "Eigentlich sollte er in die lange Ecke gehen. Glück gehört dazu. Es gibt nichts Geileres, als in der Bundesliga Tore zu machen", sagte der Torschütze strahlend.

Herrmann will nun in der Rückrunde richtig durchstarten - wie auch die unter dem neuen Trainer Dieter Hecking weiterhin ungeschlagene Borussia. "Sieben Punkte aus drei Spielen, darüber bin ich sehr froh. Die Siege nehmen ein bisschen Druck von uns", sagte Hecking, der in Herrmann nun eine weitere Option für sein Angriffsspiel besitzt. "Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Vielleicht war das der Wendepunkt für ihn nach einem Scheißjahr 2016", sagte der Coach.

Nach einer ganz schwachen Hinrunde kommt der fünfmalige deutsche Meister allmählich in die Spur, auch wenn der Sieg gegen laufstarke und taktisch glänzend eingestellte Freiburger lange auf des Messers Schneide stand. Erst Kapitän Lars Stindl (73. Minute) erlöste die Gastgeber, Raffael (78.) sorgte für die Vorentscheidung. "Natürlich war es in der Höhe zu hoch. Wenn Freiburg nach der Halbzeit ein Tor macht, wird es schwer für uns. Das 1:0 war für uns ein Dosenöffner", sagte Hecking. Vincenzo Grifo (51.) und Nils Petersen (54.) hatten zuvor die Führung der Gäste auf dem Fuß.

Am Ende ging der Sieg der Gladbacher aber in Ordnung, die damit ihre Aufholjagd weiter fortsetzen. Jantschke mahnte zwar, dass man weiterhin ein Auge nach unten richten müsse, doch mit dem Abstiegskampf sollte die Borussia nichts mehr zu tun haben. Die kleine Erfolgsserie soll morgen (20.45 Uhr) im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth fortgesetzt werden. "Wir können jetzt ein bisschen feiern, aber dann müssen wir uns wieder konzentrieren. Wir wollen schließlich in die nächste Runde einziehen", sagte Hecking, der ein positives Zwischenfazit zog: "Für die kurze Zeit, in der wir zusammenarbeiten, sieht es schon sehr gut aus."

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