BVB dient als warnendes Beispiel

Mönchengladbach · Nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte will Borussia Mönchengladbach vor dem Start in die Champions League heute in der Liga im Heimspiel gegen den Hamburger SV in die Erfolgsspur zurückfinden.

 Ein Sinnbild für die Situation des Champions-League-Teilnehmers Borussia Mönchengladbach: Tony Jantschke (links) und Roel Brouwers schauen geknickt auf den Boden. foto: Jaspersen/dpa

Ein Sinnbild für die Situation des Champions-League-Teilnehmers Borussia Mönchengladbach: Tony Jantschke (links) und Roel Brouwers schauen geknickt auf den Boden. foto: Jaspersen/dpa

Letzter Tabellenplatz, Personaldebatten, Verletzungsprobleme: Die Vorfreude auf die europäischen Festtage wird beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach von erheblichen Alltagssorgen getrübt. "An die Champions League brauchen wir momentan nicht viele Gedanken verschwenden", sagt Tony Jantschke angesichts der angespannten Situation vor dem Auftaktspiel des vierten Spieltages heute gegen den Hamburger SV (20.30 Uhr). "Die Liga ist das Wichtigste - und da müssen wir zusehen, dass wir schleunigst in die Spur kommen", findet Jantschke.

Drei Spiele, kein Punkt, 2:8 Tore - die Überflieger der vergangenen Saison haben den schlechtesten Start der Vereinsgeschichte hingelegt. Gedanken an den Auftakt in der Königsklasse am Dienstag beim Europa-League-Sieger FC Sevilla sind daher streng verboten. "Wir stecken gerade in einer kleinen Krise. Wir müssen gegen Hamburg den Bock umstoßen", sagt Jantschke und führt den Absturz von Borussia Dortmund in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit als mahnendes Beispiel an: "Wir sollten nicht glauben, dass uns das nicht auch passieren kann."

Trainer Lucien Favre plagen zudem personelle Sorgen. Granit Xhaka ist gesperrt, der Saarländer Patrick Herrmann, Fabian Johnson und Alvaro Dominguez sind verletzt. Daher wird der Schweizer gegen den Hamburger SV im vierten Spiel seine vierte unterschiedliche Startformation aufbieten. Besonders in der Offensive hat Favre seine Idealbesetzung noch nicht gefunden. Im Heimspiel gegen den HSV könnte daher André Hahn nach überstandener Verletzung seine Chance bekommen, aber auch Josip Drmic ist nach seinen beiden Treffern für die Schweiz in der EM-Qualifikation ein Kandidat.

Hoffnung macht vor allem die Rückkehr von Kapitän Martin Stranzl. Der Innenverteidiger steht nach einem halben Jahr Verletzungspause vor seiner Rückkehr. Er schwört seine Mitspieler auf die wegweisende Begegnung ein. "Wir müssen uns das verloren gegangene Selbstvertrauen über positive Ergebnisse zurückholen und brauchen dementsprechend so schnell wie möglich ein Erfolgserlebnis, damit sich erst gar keine negativen Gedanken in unseren Köpfen festsetzen", sagt Stranzl, der vor zu hohen Erwartungen an seine Person warnt: "Ich kann keine Wunder vollbringen. Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport."

Über die mannschaftliche Geschlossenheit wollen auch die Hamburger im dritten Auswärtsspiel der Saison erstmals etwas Zählbares mitnehmen. Trainer Bruno Labbadia muss zwar den verletzten Torhüter Rene Adler ersetzen, dafür dürfte der vom VfL Wolfsburg verpflichtete Offensivspieler Aaron Hunt sein Debüt feiern. "Mit seiner Ruhe am Ball und seinem klaren Passspiel bringt er bei uns Stabilität in die Mannschaft", sagt Labbadia. Trotz des Fehlstarts der Mönchengladbacher hat Labbadia Respekt vor der Borussia: "Sie ist nach wie vor sehr, sehr heimstark."

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