Auch für die Champions League will RB Leipzig nicht aufrüsten

Leipzig · Sollte es RB Leipzig in die Champions League schaffen, nimmt der Aufsteiger keine Millionen in die Hand. Auch Stars will der Club nicht verpflichten. Man mache „finanziell keine verrückten Sachen“, betont der Vorstandschef.

 Ralf Rangnick macht sich bereits Gedanken über die kommende Saison. Foto: Wittek/dpa

Ralf Rangnick macht sich bereits Gedanken über die kommende Saison. Foto: Wittek/dpa

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Die großen Namen des Weltfußballs werden in der kommenden Saison höchstens zu Gastbesuchen bei RB Leipzig auftauchen. Der immer konkreter auf die Champions League zusteuernde Aufsteiger will von seinem Personalkonzept auch bei einem möglichen Erreichen der europäischen Königsklasse nicht abweichen. Keine Superstars, keine Spieler über 24 Jahre, keine Spieler, die das Gehaltsgefüge sprengen. Oder wie es RBL-Vorstandschef Oliver Mintzlaff gestern formulierte: "Wir wollen uns Schritt für Schritt entwickeln. Das bedeutet auch, dass wir finanziell keine verrückten Sachen machen, unsere Alleinstellungsmerkmale beibehalten und unserer Linie treu bleiben werden."

Dass die junge Mannschaft in der nächsten Saison international und vermutlich sogar in der Champions League spielt, wird immer wahrscheinlicher. Leipzig distanzierte selbst erst Hertha BSC , dann Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim durch drei Siege in Verfolgerduellen. Zudem ließ auch der kommende Gegner Borussia Dortmund mit dem 1:1 am Sonntag beim FSV Mainz 05 zwei Punkte. Leipzigs Vorsprung auf Platz fünf und damit den ersten Nicht-Champions-League-Rang beträgt bereits elf Punkte, auf Platz sieben und damit den ersten Nicht-Europa-League-Rang sogar 13 Zähler.

"Sollten wir nächste Saison tatsächlich international spielen, dann ändert sich nur die Zahl der Spieler, die wir holen", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick . "Dann kann es sein, dass wir zwei mehr holen als sonst. Weil wir für unsere intensive Spielweise dann vielleicht zwei Zehner im Kader brauchen", erklärte Rangnick.

Nicht aber wird RB Leipzig auf dem Markt wildern und nach großen Namen Ausschau halten - wie von manch einem vermutet. Das taten die Verantwortlichen schon nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer für die Premiere in der Bundesliga nicht. Das taten sie auch nicht in der heute endenden Winter-Transferperiode. Im Sommer waren die namhaftesten Neuzugänge der international kaum renommierte Naby Keita von RB Salzburg und Timo Werner vom Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart . Im Winter holte Leipzig aus Salzburg das Talent Dayot Upamecano.

"Wir werden unseren unter Ralf Rangnick erfolgreich eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen. Auch für den Fall, dass wir uns am Ende für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren sollten", sagte Mintzlaff. Denn, so sein Argument, das System Leipzig funktioniert, wie es jetzt ist - und es funktioniert nahezu perfekt. Die Mannschaft, die ohne wirklichen Star in die Saison gestartet ist, liegt drei Punkte hinter dem mit Stars nur so gespickten Bayern-Ensemble.

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