Froome lässt alle Konkurrenten stehen

La-Pierre-Saint-Martin · Bereits bei der ersten Bergankunft in den Pyrenäen lässt Christopher Froome auch seine stärksten Konkurrenten stehen. Der Gesamtführende baut seinen Vorsprung weiter aus während André Greipel das Grüne Trikot zurückerobert.

Christopher Froome hat auf der ersten Pyrenäen-Etappe zu einem demütigenden Schlag gegen die Konkurrenz ausgeholt und seine Führung bei der Tour de France ausgebaut. Der britische Toursieger von 2013 sicherte sich auf der zehnten Etappe auf dem Col de La Pierre-Saint-Martin seinen ersten Tagessieg und versetzte die anderen Fahrer fast in Schockstarre. Nur Anden-Kletterer Nairo Quintana konnte am Dienstag auf den 166 Kilometern noch annähernd mithalten, verlor als Dritter aber über eine Minute. Der Australier Richie Porte machte den Feiertag für das Skyteam perfekt und fuhr 59 Sekunden hinter Froome auf Rang zwei.

Ganz schlimm erwischte es die Mitfavoriten Vincenzo Nibali , der die Tour 2014 gewonnen hatte und über vier Minuten verlor, sowie Giro-Triumphator Alberto Contador (+2:51). Beide quälten sich weit hinter dem fast zerbrechlich wirkenden Froome ins 1610 Meter hohe Ziel.

Mit seinem Tagessieg am 14. Juli baute der Sky-Kapitän seine Führung im Gesamtklassement aus und unterstrich ein weiteres Mal seine Favoritenrolle. Der Träger des Gelben Trikots liegt jetzt mit satten 2:52 Minuten vor dem US-Profi Tejay van Garderen und 3:09 vor Quintana und schuf sich damit eine solide Basis für seinen erneuten Gesamtsieg.

Der Franzose Pierrick Fédrigo hatte zusammen mit dem Belgier Kenneth van Bilsen auf dem Weg zum letzten Anstieg mit zum Teil 15 Minuten Vorsprung in Front gelegen und von einem ganz besonderen Etappensieg geträumt. Aber Froome und sein Team hatten gestern kein Erbarmen. Fédrigo war vorher als letzter der beiden Ausreißer 11,3 Kilometer vor dem Ziel gestellt worden. Doch schon zu Beginn des Schlussanstiegs begann ein Kampf Mann gegen Mann zwischen den noch Großen Fünf - Froome, Contador, Quintana, Nibali und van Garderen. Aber gegen Turbo-Froome hatte an diesem Tag niemand ein Rezept. Nach Nibali fielen auch alle anderen zurück.

Auch die deutschen Radprofis hatten bei der gnadenlosen Kletterei nicht viel zu bestellen - mit Ausnahme von André Geipel. Der zweimalige Etappensieger quälte sich mit den Besten über die ersten beiden Anstiege des Tages und war dann hinter den beiden Ausreißern beim Zwischensprint der Schnellste vom Rest. Damit holte er sich das Grüne Trikot von Peter Sagan zurück, mit nun drei Punkten Vorsprung.

Am Mittwoch folgt die zweite Kletterpartie durch die Pyrenäen von Pau nach Cauterets über 188 Kilometer, die auch den 2215 Meter hohen Tour-Klassiker Tourmalet im Programm hat. Am Donnerstag folgt die Königsetappe mit der Zielankunft auf dem Plateau de Beille.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort