Transferpoker statt Flitterwochen

Köln · Vergangene Woche heiratete Mario Gomez seine Freundin Carina Wanzung. Wo die beiden in Zukunft wohnen werden, ist aber weiter unklar. Der Nationalspieler hat noch nicht entschieden, wo er kommende Saison spielen wird.

 Stürmer Mario Gomez wird das Trikot von Besiktas Istanbul nicht mehr tragen. Foto: Suna/dpa

Stürmer Mario Gomez wird das Trikot von Besiktas Istanbul nicht mehr tragen. Foto: Suna/dpa

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Transferpoker statt Flitterwochen: Nach der Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin Carina Wanzung in München soll sich in dieser Woche auch die berufliche Zukunft von Mario Gomez klären. Täglich gibt es neue Gerüchte über den künftigen Arbeitgeber des Fußball-Nationalspielers - die türkische Zeitung Hürriyet will gar wissen, dass der Torjäger mit Vizemeister Borussia Dortmund bereits Einigung über einen Wechsel erzielt hat.

Die BVB-Verantwortlichen reagierten gestern allerdings zurückhaltend auf diese Meldung. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte, dass Gomez "nicht im Fokus" stehe. Nach den Transfers der Weltmeister Mario Götze und André Schürrle in der vergangenen Woche hatte Sportdirektor Michael Zorc weitere Neuverpflichtungen zudem ausgeschlossen. Der BVB werde vielleicht noch den ein oder anderen Transfer machen, aber nur Spieler abgeben, erklärte Zorc. Allerdings hatte Watzke vor einigen Wochen auch noch eine Rückkehr von WM-Held Götze als "unrealistisch" bezeichnet und zudem ausgeschlossen, dass die Westfalen Mats Hummels , Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan abgeben.

Gomez wurde zuletzt auch mit Spaniens Meister FC Barcelona und Champions-League-Finalist Atlético Madrid in Verbindung gebracht. "Es gibt Interessenten aus Deutschland, Spanien und England", sagte sein Berater Uli Ferber. Bei Barcelona müsste sich Gomez allerdings mit der Rolle des Jokers begnügen, Luis Suárez ist zwischen den Weltstars Lionel Messi und Neymar im Sturmzentrum gesetzt. "Es stimmt, dass wir einen Stürmer suchen. Was wir wollen, ist, dass der Stürmer, der kommt, Lust hat, hier zu spielen, egal, wie viele Minuten er bekommen wird", sagte Trainer Luis Enrique. Ferber betonte, dass er sich zunächst noch einmal mit dem AC Florenz unterhalten werde, wo Gomez noch bis Juni 2017 unter Vertrag steht. Doch den Italienern ist der 31-Jährige im Gehalt zu teuer geworden. Laut italienischer Medienberichte wäre Clubboss Andrea Della Valle bereit, Gomez schon für sieben Millionen Euro ziehen zu lassen - ein Schnäppchen.

In der vergangenen Saison war Gomez an Besiktas Istanbul ausgeliehen; in der Türkei wurde er Meister und Torschützenkönig. Gomez spielte sich in die Herzen der heißblütigen Fans, fühlte sich wohl, schaffte sogar den Sprung zurück in die Nationalmannschaft, wo er ebenfalls überzeugte. Doch aufgrund großer Sicherheitsbedenken nach den jüngsten Ereignissen in der Türkei hat er nun seinen Abschied von Besiktas verkündet. Zuletzt signalisierte auch der VfL Wolfsburg Interesse am EM-Teilnehmer. Doch Gomez äußerte sich noch nicht zu seiner Zukunft. Das dürfte sich in den kommenden Tagen ändern. Dass dann der Name Borussia Dortmund fällt, ist zumindest nicht auszuschließen.

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