Keßler wird mit Schützenfest verabschiedet

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat bei der Olympia-Generalprobe einen ungefährdeten Sieg eingefahren. Für Bundestrainerin Neid startet nach dem 11:0 gegen Ghana nun die Abschiedstour.

 Nadine Keßler wurde am Freitag offiziell verabschiedet. Neben dem Geschenk gab es einen 11:0-Sieg gegen Ghana. Foto: Kirchner/dpa

Nadine Keßler wurde am Freitag offiziell verabschiedet. Neben dem Geschenk gab es einen 11:0-Sieg gegen Ghana. Foto: Kirchner/dpa

Foto: Kirchner/dpa

Paderborn. Die deutschen Fußball-Frauen fahren bestens vorbereitet und selbstbewusst zu den Olympischen Spielen. Zwölf Tage vor dem Auftaktmatch gegen Simbabwe feierte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid eine Torgala bei ihrer Olympia-Generalprobe. Im letzten Test eine Woche vor der Abreise nach Brasilien gewann die DFB-Auswahl am Freitag in Paderborn leicht und locker mit 11:0 (9:0) gegen Ghana und schürte mit dem Kantersieg die Hoffnung auf eine erfolgreiche Gold-Mission.

Stürmerin Anja Mittag (1. Minute/31./39./42.) traf gleich viermal vor 6243 Zuschauern in der Benteler-Arena. Die weiteren Treffer im ersten Duell mit den komplett überforderten Afrikanerinnen erzielte die Ex-Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan (6./90.+1), Alexandra Popp (13.), Saskia Bartusiak (29.), Sara Däbritz (30.) und Mandy Islacker (66.). Zudem unterlief Ghanas Abwehrspielerin Cynthia Abobea ein Eigentor (26.). Neid, die nach elf Jahren als Cheftrainerin ihr Amt nach Olympia an ihre Assistentin Steffi Jones übergibt, konnte bei ihrem letzten Heimspiel wohl kaum Erkenntnisse gewinnen, blickt dem olympischen Turnier (3. bis 19. August) aber trotzdem optimistisch entgegen.

Vor dem Anpfiff wurde die Weltfußballerin von 2014, die ehemalige Saarbrückerin Nadine Keßler, offiziell vom Deutschen Fußball-Bund verabschiedet. Neid und DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg überreichten der 28-Jährigen, die ihre Karriere wegen anhaltender Knieprobleme nach 29 Länderspielen beenden musste, einen Blumenstrauß und ein großes Foto zur Erinnerung.

Auch ohne die Wolfsburgerin Lena Goeßling, die wegen Oberschenkel-Problemen geschont wurde, hinterließ der achtmalige Europameister einen hervorragenden Eindruck. Die Spielerinnen waren frisch, zeigten große Spielfreude, tolle Kombinationen - und Tore wie am Fließband. Neid schickte eine Startelf im 4-3-3-System auf den Platz, die auch im ersten Match in Sao Paulo am 3. August gegen Simbabwe auflaufen könnte. Vor Torhüterin Almuth Schult verteidigten Leonie Meier, Annike Krahn, Bartusiak und Isabel Kerschowski. Die defensive Dreierkette bildeten Marozsan, Melanie Behringer und Däbritz. Davor wirbelte die Offensive mit Mittag, Popp und Simone Laudehr .

Von Beginn an übernahm die DFB-Elf das Kommando. Bereits nach 44 Sekunden eröffnete Mittag den Torreigen, nachdem Ghanas Torfrau Patricia Mantey einen Schuss von Behringer abklatschen ließ. Danach fielen die Treffer im Minutentakt. Marozsan mit einem Volley-Schuss und Popp erhöhten schnell auf 3:0. Eine Gala-Tag erwischte die für Paris Saint-Germain spielende Mittag, der insgesamt vier Tore vor der Pause gelangen, darunter ein Hattrick. In der Halbzeit blieb Mittag in der Kabine. Neid brachte gleich vier neue Spielerinnen, ohne dass die Dominanz litt. Allerdings zeigte sich das Team trotz zahlreicher Chancen nicht mehr so torhungrig.

Bereits am kommenden Mittwoch trifft sich der DFB-Tross in Frankfurt am Main. Zwei Tage später erfolgt der Abflug nach Brasilien.

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