Korkut setzt auf Offensive

Kaiserslautern · Auf bessere Zeiten in der 2. Fußball-Bundesliga hofft der 1. FC Kaiserslautern. Für Aufbruchstimmung in der Pfalz soll Tayfun Korkut als Nachfolger des nach acht Monaten entlassenen Konrad Fünfstück sorgen.

 Zuletzt war Tayfun Korkut bei Hannover 96 unter Vertrag, jetzt ist er auf dem Betzenberg zuhause. Foto: Goldhahn/dpa

Zuletzt war Tayfun Korkut bei Hannover 96 unter Vertrag, jetzt ist er auf dem Betzenberg zuhause. Foto: Goldhahn/dpa

Foto: Goldhahn/dpa

Der neue Hoffnungsträger des 1. FC Kaiserslautern sitzt auf der Bank. Tayfun Korkut soll als Nachfolger des entlassenen Trainers Konrad Fünfstück wieder für bessere Zeiten des Traditionsclubs in der 2. Fußball-Bundesliga sorgen. Die nach Erfolgen lechzenden Anhänger des Meisters von 1998 brachte der Deutsch-Türke mit dem Satz "Der FCK gehört in die Bundesliga" schon einmal hinter sich. Die langfristige Erfüllung des Traums sei aber schwer und steinig, betonte Korkut. Schließlich starte nicht nur der FCK den Aufstiegsversuch, mindestens zehn weitere Clubs hegen einen ähnlichen Gedanken.

Mit offensivem Fußball will der 42-Jährige die Fans des Vereins überzeugen. Die Bereitschaft für die neue Spielidee habe ihm die Mannschaft in den ersten Wochen der Zusammenarbeit deutlich gezeigt, zudem seien die Spieler vorhanden, mit denen er seine Ideen umsetzen könne. "Wir wollen bestimmen, was auf dem Platz passiert. Ob mit oder ohne Ball", erklärte Korkut.

Mit der gepriesenen Spielweise soll der Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans gelingen. In der abgelaufenen Saison fehlte der Zusammenhalt in vielen Begegnungen. Für den Erfolg müssen laut Korkut die Tugenden der Region neu belebt werden. "Das Gemeinsame muss höchste Priorität besitzen. Hier müssen wir als Mannschaft aber den ersten Schritt tun", erklärte Korkut.

Vorgänger Konrad Fünfstück musste nicht zuletzt wegen des offensiv größtenteils uninspirierten Fußballspiels und der fehlenden Begeisterung auf den Rängen seinen Posten bereits nach acht Monaten wieder räumen. Ihm wurde nicht zugetraut, die für den Verein nötige Aufbruchsstimmung zu entfachen. Korkut, für den es nach der Hannover 96 die zweite Station im deutschen Profifußball ist, kommt auch bei seinen neuen Spielern gut an. Mit emotionalen, deutlichen und konkreten Worten leitet er seine Trainingseinheiten auf dem Platz. Aus dem Umfeld der Mannschaft ist zu hören, dass es ein positiver Aspekt sei, mit Korkut einen ehemaligen Profi mit Erfahrungen in Spanien und Türkei an der Seite zu haben. Fünfstück und Kosta Runjaic waren keine Profifußballer.

Am Kader für die kommende Saison bastelt das Team um Sportdirektor Uwe Stöver noch. Für das Abwehrzentrum sowie die Positionen rechts hinten und vorne werden noch geeignete Kandidaten gesucht. Die Neuen sollen aber keine Ergänzungsspieler sein, sondern direkte Kandidaten für die erste Elf, um den Konkurrenzkampf zu beleben.

Eine klare Zielvorgabe für die am Freitag kommender Woche ausgerechnet gegen Korkuts Ex-Club Hannover 96 startende Saison wird rund um den Betzenberg nicht ausgegeben. "Wir werden von Woche zu Woche denken und versuchen, die Voraussetzungen zu schaffen, damit das Team an seine maximale Leistung kommt", sagte Korkut. Aber er brennt natürlich darauf, mit einem Sieg zu starten - gerade in Hannover, wo er nach einer Sieglos-Serie von 13 Spielen entlassen wurde. 16 Monate war er bei seiner ersten echten Trainer-Station tätig. In Kaiserslautern würde er gerne länger bleiben. Doch auch hierzu sind Punkte nötig - und ein gutes Verhältnis zum Anhang. Das weiß Tayfun Korkut nur allzu gut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort