„Das Team ist noch nicht ganz reif“

Kaiserslautern · Die erste Saisonniederlage nagt noch an den Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern. Sportdirektor Markus Schupp sieht bei der Mannschaft Lernbedarf. Trainer Kosta Runjaic hofft derweil auf den nächsten Entwicklungsschritt – heute Abend gegen Union Berlin.

Kosta Runjaic, Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern , ist vermutlich heilfroh, dass die Partie seiner Mannschaft heute um 17.30 Uhr gegen Union Berlin ein Heimspiel ist. Denn während der FCK bislang alle drei Partien auf dem Betzenberg für sich entscheiden konnte, sieht die Auswärtsbilanz der Roten Teufel eher mau aus. Erst zwei Punkte stehen da nach drei Partien zu Buche.

Ärgerliche Punktverluste

Das Kuriose: In jedem dieser Spiele war der FCK nach überlegenem Beginn hochverdient in Führung gegangen, hatte aber nach einem Leistungsabfall nie als Sieger den Platz verlassen. Gegen den SV Sandhausen (1:1) und den VfR Aalen (2:2) fing sich der FCK in den Schlussminuten noch den Ausgleich ein. Gegen die Spvgg. Greuther Fürth musste Lautern am Wochenende trotz lange Zeit drückender Überlegenheit sogar die erste Saisonniederlage hinnehmen (1:2).

"Ich glaube nicht an Zufälle. Das ist ein Muster, das wir hinterfragen müssen", klagt Runjaic angesichts des stets ähnlichen Spielverlaufs. Dass die steten Punktverluste nach eigener Führung in den Gedanken seiner jungen Spieler negative Spuren hinterlassen könnten, glaubt der Übungsleiter aber nicht. "In unserem Team ist ja niemand, der wacklige Beine bekommt, sobald wir auswärts in Führung gehen", sagt er und schließt damit auch Willi Orban ein. Der 21-jährige Innenverteidiger hatte gegen Fürth mit einem groben Patzer den Gegentreffer zum 1:1 verschuldet und den FCK damit auf die Verliererstraße gebracht. Orbans Platz in der Startelf scheint vorerst trotzdem sicher. "Er ist ein absoluter Krieger, der aus Fehlern lernt. In jedem Entwicklungsprozess gibt es Rückschläge", gibt Runjaic seinem Spieler Rückhalt.

Auch Markus Schupp führt die Niederlage in Fürth auf die laufende Entwicklung der Mannschaft zurück. "Aus einem verlorenen Spiel lernen die Jungs mehr als aus einem gewonnenen. Einige Partien haben gezeigt, dass die Mannschaft noch nicht ganz reif ist", erklärt der FCK-Sportdirektor, der vor allem die älteren Spieler in der Pflicht sieht: "Die Erfahrenen müssen auf dem Platz mehr Einfluss nehmen, wenn das Spiel kippt."

Matmour übt Selbstkritik

Flügelspieler Karim Matmour, mit 29 Jahren hinter Kapitän Srdjan Lakic (30) ältester Spieler beim FCK, stimmt selbstkritisch zu: "In Fürth hatten wir zehn schwache Minuten, in denen der Gegner zu viel Druck machen durfte. In solchen Situationen muss ich dafür sorgen, dass wieder Ruhe ins Spiel kommt."

Trotz der mageren Ausbeute in der Fremde versprüht Runjaic vor dem Spiel heute Abend Optimismus: "Union ist ein unangenehmer Gegner und reist nach seinem Sieg gegen RB Leipzig mit einer Menge Selbstbewusstsein nach Kaiserslautern . Aber das interessiert uns nicht. Die Mannschaft ist heiß, und ich bin zuversichtlich, gegen Berlin ihren nächsten Entwicklungsschritt zu sehen." Das pfälzische Selbstbewusstsein ist nicht unbegründet. Schließlich hat der FCK heute wieder ein Heimspiel. Und da hat er in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben.

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