Fußball-Oberliga: FSV Jägersburg und Hertha Wiesbach treffen heute als beste Saar-Teams aufeinander

Jägersburg · Vor dem Heimspiel gegen den FC Hertha Wiesbach kann Oberliga-Aufsteiger FSV Jägersburg auf einen überraschend guten Saisonstart zurückblicken. Zum Erfolgsrezept gehören Kontinuität und zwei andere Dinge, die den Verein ein bisschen besonders machen.

 Jägersburgs Kapitän Matthias Stumpf durfte in bisher sechs Saisonspielen schon über drei Siege jubeln. Foto: Mischa

Jägersburgs Kapitän Matthias Stumpf durfte in bisher sechs Saisonspielen schon über drei Siege jubeln. Foto: Mischa

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Heute um 19 Uhr empfängt der FSV Jägersburg den FC Hertha Wiesbach. Im Derby treffen die beiden derzeit besten saarländischen Vereine in der Fußball-Oberliga aufeinander. Aufsteiger FSV Jägersburg ist mit zehn Punkten Sechster, Wiesbach punktgleich Siebter.

Die Jägersburger erlebten einen Traumstart in die Saison mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen. "Wir waren taktisch stark und total effektiv", sagt FSV-Trainer Marco Emich. Er war schon ein bisschen überrascht über den guten Start: "Wir haben auf richtig starkem Niveau gespielt, das laufintensive Spiel war aber kräftezehrend." So fehlten zuletzt bei der 0:2-Heimniederlage gegen Röchling Völklingen die Kräfte. Danach folgte ein 1:3 beim TSV Schott Mainz.

"Am Anfang hatten wir auch das nötige Glück", erinnert sich Kapitän Matthias Stumpf. Er weiß wie Emich: "In der Oberliga entscheiden Kleinigkeiten." Der 29-jährige Stumpf ist ein gutes Beispiel für das Konzept des FSV. Er spielt seit 2011 in Jägersburg . "Die meisten Spieler kommen aus einem Umkreis von zehn Kilometern", erläutert Martin Germann, Abteilungsleiter Aktive beim FSV. Wandervögel, die jedes Jahr den Verein wechseln, oder teure Ex-Profis gab und gibt es in Jägersburg nicht. "Das ist einfach unsere Philosophie , wir betreiben Fußball als erstes Hobby", sagt Germann: "Spieler bleiben bei uns vier oder fünf Jahre." Die Verantwortlichen achten sehr darauf, dass Neuzugänge charakterlich ins Team passen. "Da haben wir noch nie daneben gelegen", sagt Germann stolz.

Viel läuft über Zusammenhalt und Kameradschaft, es geht familiär zu. Der FSV ist ein Dorfverein - und hat eine über Jahre gewachsene Mannschaft. Zu Saisonbeginn kam noch eine Euphoriewelle, vielleicht hatten Teams wie Regionalliga-Absteiger TuS Koblenz beim 0:2 in Jägersburg den Gegner auch ein wenig unterschätzt. Organisatorisch ist der Aufwand immens gewachsen, es kommen mehr Zuschauer, für das Koblenz-Spiel musste extra ein Gästeblock gebaut und später wieder abgebaut werden.

Stumpf spricht davon, dass der FSV ehrlich und kontinuierlich geführt wird: "Jedes Jahr verlassen uns nur wenige, das spricht für den Verein." Emich ergänzt: "Schon in den Vertragsgesprächen sagen wir zu den Jungs, dass wir kein Interesse daran haben, wenn sie nur ein Jahr bleiben."
Ergänzung statt Konkurrenz

In diesem Sommer kamen sieben Neue zum Saarlandliga-Meister - für FSV-Verhältnisse recht viel. Mit Frederic Ehrmann und Florian Hasemann haben zwei den Sprung in die Startelf geschafft. Ehrmann kam vom Regionalligisten FC Homburg. Der FSV hat ein gutes Verhältnis zum FCH, man sieht sich als Ergänzung und nicht als Konkurrenz.

Das Potenzial für den Klassenverbleib in der Oberliga ist im Homburger Norden da, darüber sind sich alle einig. Emich weiß aber auch: "Wir müssen immer Vollgas geben, um eine Chance zu haben. Jeder Fehler wird gnadenlos bestraft, es ist ein großer Unterschied zur Saarlandliga."

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