Fischer will endlich knipsen

Homburg · Vor elf Jahren wurde er Torschützenkönig bei der U17-EM, spielte Seite an Seite mit Toni Kroos, Lars und Sven Bender. Heute kickt Manuel Fischer für den FC Homburg – und brennt darauf, durchzustarten.

Es ist das emotionalste Spiel, das der Fußball im Saarland zu bieten hat: An diesem Samstag um 14 Uhr kommt es im Homburger Waldstadion zu einer Neuauflage des Saarderbys zwischen den Erzrivalen FC Homburg und 1. FC Saarbrücken . Für Manuel Fischer ist es das erste Aufeinandertreffen mit den Landeshauptstädtern, seit der Stürmer vor der Saison von den Stuttgarter Kickers nach Homburg gewechselt ist.

"Ich war selbst noch nicht dabei. Aber ich habe einiges von Mitspielern, die schon länger hier sind, über das Derby gehört", sagt der 27-Jährige. Derby-Erfahrung konnte Fischer schon an anderer Stelle sammeln. "Ich war 2008 mal bei einem Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC dabei. Ich saß zwar 90 Minuten auf der Bank, habe aber hautnah erleben können, was da los ist", erinnert sich der Stürmer. Als damals gerade mal 18-Jähriger reichte es noch nicht für einen Einsatz im hochbrisanten Bundesliga-Derby. Gegen Saarbrücken, so hofft Fischer, soll das anders werden. "Aus meiner Sicht spricht nichts gegen einen Einsatz. Ich fühle mich gut und bin bereit, auch länger zu spielen", sagt der Angreifer.

Es ist keine leichte Situation für Fischer, der 2006 zusammen mit den heutigen Nationalspielern Toni Kroos und Lars und Sven Bender die U17-Europameisterschaft bestritt und dabei mit fünf Treffern Torschützenkönig wurde. Im Sommer kam Fischer als Nachfolger des nach Saarbrücken gewechselten Patrick Schmidt nach Homburg . Während Schmidt sich bei seinem neuen Verein an die Spitze der Torjägerliste schoss, brauchte der neue FCH-Stürmer einige Wochen, um einen im Januar erlittenen Kreuzbandriss auszukurieren. Am neunten Spieltag kam Fischer bei der 1:4-Heimniederlage gegen den TSV Steinbach erstmals zu einem 29-minütigen Kurzeinsatz. Die Partie war der Tiefpunkt des missratenen Saisonauftakts für den FCH.

Dass die Grün-Weißen danach eine Serie mit sechs Siegen aus den folgenden sieben Spielen starteten, freut Fischer zwar, macht seine persönliche Situation aber nicht leichter. Der Devise folgend, eine Gewinnermannschaft so wenig wie möglich zu verändern, setzte FCH-Trainer Jens Kiefer im Angriff weiter auf das Stammduo Kai Hesse und Thierry Steimetz. Fischer stand seitdem acht Mal im Kader und wurde fünf Mal eingewechselt (insgesamt 111 Minuten). Nun wartet der gebürtige Aalener auf seinen ersten Einsatz von Beginn an. "Ich hatte acht Monate Geduld haben müssen und bin zunächst mal froh, dass ich wieder gesund bin. Aber natürlich wünsche ich mir in naher Zukunft, in der Startelf zu stehen. Ob das schon gegen Saarbrücken der Fall sein wird, kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass meine Zeit wieder kommen wird", ist Fischer zurückhaltend optimistisch.

Letztlich ist die Entscheidung, wer die Homburger Sturmabteilung besetzt, eine Frage der taktischen Ausrichtung. Trotz der aktuellen Siegesserie des FCH zeigt die mitunter haarsträubend mangelhafte Chancenverwertung, dass Hesse und Steimetz zwar enorm laufstarke und mannschaftsdienliche Typen, aber keine klassischen Knipser sind. Diesem Stürmertyp entspricht eher Fischer, der sich als "klassischen Torjäger, der seine Qualitäten im Strafraum hat" beschreibt.

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