Die erste Halbzeit war das Beste seit Langem

Homburg · Der FC Homburg holt beim SSV Ulm einen Punkt. Die Formkurve des Regionalligisten zeigt klar nach oben.

 Homburgs Jan Eichmann kann es nicht fassen, seine Mitspieler Kai Hesse und Björn Kluft (von links) freuen sich mit ihm über sein Tor. Foto: Schlichter

Homburgs Jan Eichmann kann es nicht fassen, seine Mitspieler Kai Hesse und Björn Kluft (von links) freuen sich mit ihm über sein Tor. Foto: Schlichter

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Die Gefühle waren zwiegespalten nach dem 1:1 des Fußball-Regionalligisten FC Homburg beim SSV Ulm am Samstag. "Wenn man die Rückrunde zuvor betrachtet, muss man sagen, das 1:1 ist in Ordnung. Alles außer einer Niederlage ist in unserer Situation ein Erfolg", sagte FCH-Vorstandschef Herbert Eder mit gebremster Begeisterung. Angesichts der Niederlagen-Serie nach der Winterpause ist ein Punkt beim Tabellensechsten sicherlich kein schlechtes Ergebnis.

Vor allem in der ersten Halbzeit wussten die Gäste nicht nur den etwa 100 Homburger Fans unter den 1626 Zuschauern im Ulmer Donaustadion fußballerisch zu gefallen. Nach dem 1:0-Sieg gegen Hessen Kassel und dem 3:0-Erfolg im Saarlandpokal-Viertelfinale beim Saarlandligisten SC Friedrichsthal war der Mannschaft das gewachsene Selbstvertrauen anzumerken. Nach neun Minuten hatte Marc Gallego die Gelegenheit zur FCH-Führung, traf mit seinem Schuss aber nur den Pfosten des Ulmer Tors. Das 1:0 durch Jan Eichmann, der in der 22. Minute nach Vorarbeit von Björn Kluft den Ball über die Linie schob, war hochverdient. Dass die bis dahin kaum in Erscheinung getretenen Gastgeber über eine gute Offensive verfügen, bewiesen sie nur eine Minute später. Der Ulmer Alper Bagceci schloss einen überfallartigen Angriff zum 1:1-Endstand ab.

Die erste Halbzeit ging klar an die Homburger, die einige gute Chancen hatten. Auch deshalb war der FCH-Torschütze Eichmann nicht zufrieden mit der Punkteteilung: "Die erste Halbzeit war überragend. In der zweiten haben wir uns nicht mehr genug zugetraut", sagte der Innenverteidiger, für den sein Treffer eine "persönliche Bestätigung" war. "Ich habe zielstrebig weitergearbeitet und nie den Kopf in den Sand gesteckt", sagt der 21-Jährige, der in den vergangenen drei Partien durchspielen durfte, nachdem er zuvor lange kaum zu Einsatzzeiten gekommen war.

Nach dem Seitenwechsel war vom Homburger Offensivdrang nur noch wenig zu spüren. Die Ulmer präsentierten sich deutlich robuster und zielstrebiger und kamen zu einigen guten Torgelegenheiten. So war Homburgs Trainer Jens Kiefer am Ende denn auch "irgendwo zufrieden. Ein Punkt ist okay". Wichtiger als die Frage, ob mehr drin gewesen wäre, ist die Erkenntnis, dass die Leistungskurve des FC Homburg nach oben zeigt. "Die erste Halbzeit war das Beste, was wir seit Langem gespielt haben. Die Mannschaft hat das toll gemacht in der Situation", lobt Kiefer seine Spieler. Vorstandschef Eder sagt: "Man hat gesehen, dass wir uns nach dem Sieg gegen Kassel weiter stabilisiert haben."

Stabilität ist weiterhin notwendig. Der Abstand des FC Homburg zur möglichen Abstiegszone beträgt vier Punkte - und könnte am grünen Tisch auf einen Punkt zusammenschmelzen. Dies wäre der Fall, wenn die Kickers Offenbach bei der noch ausstehenden Entscheidung über den Protest gegen ihren Neun-Punkte-Abzug wegen Lizenzvergehens Recht bekommen würden.

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