Gegen die alte Liebe treffen

Homburg · Kai Hesse, der Kapitän des FC Homburg, spielte von 2010 bis 2013 für Kickers Offenbach – und mag den Club bis heute. Getroffen hat er gegen seinen Ex-Verein noch nicht. Das will er heute Abend ändern.

 Kai Hesse (links) mag die Duelle mit seinem Ex-Verein Kickers Offenbach – wie hier in der vergangenen Saison. Heute will der Kapitän des FCH auch endlich mal treffen gegen die Kickers. Foto: Schlichter

Kai Hesse (links) mag die Duelle mit seinem Ex-Verein Kickers Offenbach – wie hier in der vergangenen Saison. Heute will der Kapitän des FCH auch endlich mal treffen gegen die Kickers. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Der Satz "Die Tabelle lügt nicht" ist eine dieser Fußballweisheiten, für die bei Expertenrunden im Fernsehen direkt fünf Euro für das Phrasenschwein fällig werden. Dass das Klassement mitunter doch lügt, Punktezahl und Tabellenrang also nicht immer die sportliche Leistung eines Vereins objektiv wiedergeben, zeigt sich aktuell bei den Kickers aus Offenbach. Die Hessen gastieren heute Abend um 19.30 Uhr beim FC Homburg .

Nur auf den ersten Blick scheint der 14. der Fußball-Regionalliga eine lösbare Aufgabe für den drei Plätze besser platzierten FCH zu sein. Der OFC musste wegen eines Insolvenzverfahrens, dass der Verband als Lizenzvergehen wertet, mit einer Strafe von neun Minuspunkten in die laufende Saison starten. Tatsächlich hat Offenbach also 20 Zähler erspielt und nicht nur die elf Punkte, die in der Tabelle ausgewiesen sind. Damit läge der OFC mit Waldhof Mannheim und dem TSV Steinbach auf Tabellenplatz fünf. Derzeit kämpft der Verein mit juristischen Mitteln um die Aufhebung der Strafe. "Für mich ist Offenbach mit Elversberg und Saarbrücken die beste Mannschaft in der Regionalliga", sagt FCH-Mannschaftskapitän Kai Hesse.

Der Stürmer ist von 2010 bis 2013 für die Hessen auf Torejagd gegangen und fühlt sich dem Verein bis heute verbunden. "Es ist auch heute noch kein ganz normales Spiel für mich. Ein Stück meines Herzens gehört immer dem OFC", sagt Hesse. Nichtsdestotrotz will der 31-Jährige die Erfolgsserie der Homburger fortsetzen. Nach dem missratenen Saisonauftakt hat sich der FCH mit drei Siegen in Serie aus dem Tabellenkeller ins Mittelfeld nach vorne gespielt.

Mit seinen beiden ersten Saisontoren gegen den SSV Ulm (2:0) und bei der TuS Koblenz (2:0) hatte Hesse entscheidenden Anteil am Homburger Aufschwung. Die gesundheitlichen Beschwerden, die ihn zuvor wochenlang gebremst hatten, sind ausgeräumt. "Wir dachten, es sei der Magen, aber es war ein entzündeter Zahn. Das hatte mich brutalst eingeschränkt", erklärt Hesse, der jetzt sein erstes Tor gegen seinen Ex-Verein erzielen will: "Uns ist bisher noch kein Sieg und mir persönlich noch kein Tor gegen den OFC gelungen. Das wäre eine gute Gelegenheit, beide Serien zu brechen."

FCH-Trainer Jens Kiefer erinnert daran, dass die Begegnungen der Kontrahenten jede Menge Spektakel lieferten. "Das waren meistens richtig gute Spiele, wenn auch leider meist mit dem besseren Ende für Offenbach. Das wollen wir am Mittwoch ändern", kündigt Kiefer an. In der letzten Saison gab es für den FCH ein 2:2 in Offenbach und eine 3:4-Niederlage auf heimischem Platz.

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