Was für die einen viel Arbeit ist, ist für Ralf Pirmann Passion

Homburg · Fußball und alles, was damit zu tun hat – das ist das Leben von Ralf Pirmann. Der 49-Jährige vom FC Homburg ist sogar Mitglied im Deutschen Sportclub für Fußballstatistiken.

 Ralf Pirmann, FCH-Fan und Fußball-Statistiker. Foto: Schlichter

Ralf Pirmann, FCH-Fan und Fußball-Statistiker. Foto: Schlichter

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 FCS-Betreuer Helmut Schwan (rechts) hat nicht nur Patrick Zoundi, sondern das gesamte neue Team ins Herz geschlossen. Foto: Schlichter

FCS-Betreuer Helmut Schwan (rechts) hat nicht nur Patrick Zoundi, sondern das gesamte neue Team ins Herz geschlossen. Foto: Schlichter

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Was machen Fußballfans, wenn das Spiel gespielt, das Turnier vorüber oder die Saison zu Ende ist? Richtig, sie reden darüber. Welcher Spieler hat welche Leistung gebracht? Welches Tor war das wichtigste oder das schönste? Hat der Trainer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Spieler eingewechselt, oder lag er daneben? Die Liste der Themen, über die sich eingefleischte Fußball-Anhänger nur zu gerne streiten, ließe sich endlos weiterführen. Das Futter für die Diskussionen und Erinnerungen liefern nicht zuletzt Statistiken, die das Spiel als greifbare Zahlen und Daten für die Nachwelt erhalten.

Ralf Pirmann vom FC Homburg ist einer derjenigen, die mit viel Mühe und Engagement solche Zahlenwerke erstellen. Der 49-Jährige ist Mitglied im Deutschen Sportclub für Fußballstatistiken (DSFS), der sich kürzlich in Homburg zu seiner jährlichen Tagung getroffen hat. "Wir bringen jährlich den Südwest-Almanach über die jeweils letzte Saison heraus. Darin sind alle Daten von den Bezirksligen bis zur Oberliga enthalten - einschließlich Frauen- und Jugendmannschaften." Das in einer Auflage von rund 100 Stück gedruckte Werk von der Dicke eines Telefonbuchs klingt nicht nur nach viel Arbeit. Für Pirmann ist es allerdings eine Passion .

"Das hat in den Siebzigern damit angefangen, dass ich Stadionzeitschriften gesammelt habe. Zuerst habe ich die eigenen Mannschaftsaufstellungen rausgeschrieben. Dann wollte ich auch wissen, wie der Gegner spielt - und schon hast du die ganze Statistik am Hals", erzählt der Homburger lachend. Ende der Neunziger folgte dann die erste eigene Publikation: "Ich habe 1998/1999 das Stadionheft "Der Waldspecht" für die zweite Mannschaft gemacht. Damals habe ich die Wappen der Clubs noch eigenhändig ausgeschnitten und aufgeklebt und das Ganze durch den Kopierer gejagt."

Heute ist Pirmann, der 2010 als Pressesprecher für die Grün-Weißen tätig war, federführend für das Stadionheft des Regionalligisten. Insbesondere die Rubrik "Sellemols", in der er Besonderheiten aus der FCH-Historie beleuchtet, liegt ihm am Herzen. Seit vier Jahren beschäftigt sich Pirmann intensiv mit der Geschichte des FCH. Dabei hat er Erstaunliches zutage gefördert. "Jahrzehntelang würde das Gründungsdatum mit dem 15. Juni 1908 falsch wiedergegeben. Tatsächlich war es der 1. August", erzählt Pirmann, der zuhause "40 bis 50 Kisten an Material" lagert, nicht ohne Stolz auf die Entdeckung. "Bereits 1903 hatten Schüler der damaligen Mittelschule den FK Altarcia, den Vorläufer des FC Homburg , gegründet", berichtet er weiter.

Aus den ohnehin vielen Wochenstunden, die Pirmann auf sein Hobby verwendet, "können leicht auch mal Tage werden, wenn es einen packt", sagt Pirmann, der schon viel für die Aufarbeitung der FCH-Geschichte getan hat. Doch ein Traum ist geblieben: "Endziel ist die große Chronik des FC Homburg ."

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