Wichtiger Erfolg für den FCS – und ein Sieg von Trainer Kilic

Hoffenheim · Der 1. FC Saarbrücken hat den zweiten Relegationsplatz in der Fußball-Regionalliga Südwest verteidigt. Trotz vieler Ausfälle siegte Saarbrücken bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim mit 2:1.

Fuat Kilic schaut zum gefühlt 400. Mal auf die Uhr. Dann pfeift Schiedsrichter Julius Martenstein das Spiel ab. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken reißt die Arme in die Höhe, brüllt seine Erleichterung in den blauen Himmel. Der FCS siegt bei der TSG Hoffenheim mit 2:1 (2:0). Und Kilic, der in seiner Amtszeit von Fans und Experten oft wegen mangelndem taktischen Gespür kritisiert wurde, hat in einer schwierigen Situation alles richtig gemacht. "Seit Freitag musste ich die Aufstellung immer wieder ändern. Noch am Samstag bekomme ich einen Anruf, dass Matthew Taylor Durchfall hat", erzählt Kilic von zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen.

Rohracker im Sturmzentrum

Taylor konnte am Sonntag in der Schlussphase noch mitwirken. Weil aber Felix Luz und Rufat Dadashov (beide Grippe) passen mussten, stellte Kilic Mittelfeldspieler Dominik Rohracker ins Sturmzentrum. Dahinter wechselten Marius Willsch, Sven Sökler und der überragende Alexandre Mendy oft die Positionen.

Nach 37 Minuten passte Sökler in die Schnittstelle der TSG-Abwehr zu Willsch. Der legte quer - Rohracker traf zum 1:0. "Ich musste bei den langen Verteidigern schon hoch schauen", scherzte der Torschütze, "aber dafür hatte ich am Boden in den Laufduellen ja Vorteile". Das 2:0 fiel Sekunden vor der Pause. Mounir Chaftar schickte Daniel Döringer per Freistoß, dessen Hereingabe von der Torauslinie drückte Mendy ins Tor.

Nach der Halbzeit ließ der FCS wenig zu. Einmal behinderten sich Jan Fießer und Steffen Schäfer. Bahadir Özkan bediente Baris Atik - das 1:2 in der 77. Minute war aber zu wenig für die Gastgeber. "Saarbrücken hat im Stil einer Spitzenmannschaft gewonnen", lobte Ex-FCS-Kapitän Stephan Sieger, der für Ligakonkurrent Astoria Walldorf spielt und als Zuschauer in Hoffenheim war.

Saisondebüt von Amin

Nach monatelanger Verletzungspause mal nicht in der Zuschauerrolle waren die FCS-Akteure Timo Kunert und Hassan Amin. Kunert kämpfte sich durch die 90 Minuten. "Ich muss erst durchatmen, kann noch nicht reden", japste er nach dem Spiel, "wir hatten so viele Verletzte und Kranke. Aber das zeigt den Charakter dieser Mannschaft, jeder kämpft für jeden". Amin kam als Linksverteidiger zu seiner ersten Regionalliga-Halbzeit. Innenverteidiger Peter Chrappan musste zur Pause Rot-gefährdet ausgewechselt werden. Seine Position übernahm Chaftar. Herausragend war die Leistung von Torwart David Salfeld, der seine Mannschaft in der Drangperiode der Hoffenheimer vor dem 1:0 mit drei Paraden vor einem Rückstand bewahrt hatte. "Die Jungs haben das alle sehr gut gemacht", lobte Kilic - und gab den Spielern zwei Tage frei: "Einige pfeifen aus dem letzten Loch. Wenn der ein oder andere noch mehr Zeit braucht, wird er die bekommen, damit wir am Montag im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II wieder Vollgas geben können."

Der 2:1-Sieg war auch ein Geschenk an Betreuer Helmut Schwan. Das FCS-Urgestein wurde am Sonntag 77 Jahre alt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort