Er ist wieder in seinem Element

Herrensohr · Die Auszeit ist vorbei. Dieter Ferner ist noch mal als Fußball-Trainer im Einsatz – beim Verbandsligisten TuS Herrensohr. Aber nur vorübergehend. Er springt als Vertretung des TuS-Trainers Rico Ternes ein.

 Da hat's ihn doch gepackt. In Herrensohr wandert Dieter Ferner wie in alten Zeiten über den Trainingsplatz – immerhin noch bis Freitag. „Dann ist wieder Schluss“, sagt er. Foto: Schlichter

Da hat's ihn doch gepackt. In Herrensohr wandert Dieter Ferner wie in alten Zeiten über den Trainingsplatz – immerhin noch bis Freitag. „Dann ist wieder Schluss“, sagt er. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

"Geh da drauf! Besser spielen! Ja, gut so!" Er ist wieder in seinem Element, dort wo er sich am wohlsten fühlt - auf dem Trainingsplatz: Dieter Ferner. Seit vergangener Woche macht der frühere Trainer des 1. FC Saarbrücken und von Borussia Neunkirchen die Urlaubsvertretung beim Fußball-Verbandsligisten TuS Herrensohr . "Der Doc hat mich angerufen und gefragt, ob ich für Rico Ternes einspringen würde", erzählt Ferner: "Ich musste nicht lange überlegen, ihm diesen Gefallen zu tun."

Der "Doc", Doktor Sebastian Richter, ist Vorsitzender beim TuS und war Ferners Mannschaftsarzt in Neunkirchen . "Die Spieler erscheinen im Moment noch pünktlicher zum Training. Es herrscht absolute Ordnung, auch in der Kabine", freut sich Richter über den Ferner-Effekt: "Dieter ist ein absoluter Profi. Er kennt alle Spieler, hat auch den Gegner beobachtet, arbeitet unglaublich akribisch." Diese Arbeitsweise kennen zwei Herrensohrer ganz gut. "Wir sind ja vor fünf Jahren beim FCS zusammen aus der Oberliga aufgestiegen", erinnert sich Torwart Fabian Seel. Damals war auch Mittelfeldspieler Marc Hümbert dabei: "Es macht einfach Spaß, wenn er da ist."

Beim 5:2-Sieg "seiner" Herrensohrer in Beaumarais agierte Ferner, wie man ihn kennt: kompetent, sachlich, aber auch emotional und mit Herzblut. Das Feuer für Fußball, es brennt in Dieter Ferner noch immer. "Ach, Fußball ist nur schön, wenn man gewinnt", versucht der ehemalige Bundesliga-Torwart zu beschwichtigen: "Ich hatte keine Entzugserscheinungen, seit ich in Neunkirchen aufgehört habe. Na gut, vielleicht wusste ich samstags um 15.30 Uhr nicht immer etwas mit mir anzufangen. Aber dann bin ich mit dem Hund in den Wald laufen."

Das FCS-Idol hatte sich also eine Auszeit vom Fußball verordnet. "Ich hatte im Sommer schon ein paar Möglichkeiten. Es lag nicht an den Angeboten oder Vereinen. Ich habe einfach gesagt: Es reicht jetzt mal", sagt der Mann, der nach seiner Profi-Karriere beim Statistischen Landesamt gearbeitet hat. Die (Aus-)Zeit hat er genutzt. Er war in Chicago beim Treffen der "Sting "-Mannschaft, mit der er 1981 nordamerikanischer Meister wurde. Bei der Gelegenheit besuchte er seine Tochter, die in den Staaten ihr Auslandssemester absolviert.

Der Rückkehr nach Deutschland folgte die Rückkehr auf den Sportplatz. Nur ein Intermezzo? "Am Freitag ist Erik zurück, dann ist wieder Schluss. Aber man soll ja nie nie sagen. Was weiß ich, was in vier Wochen ist?", sagt Ferner, der einmal gesagt hat, er wolle vor dem Ruhestand noch eine Frauenfußball-Mannschaft auf Hawaii betreuen: "Das hat bis jetzt noch nicht geklappt." Was aber muss ein Verein dann bieten, damit Dieter Ferner zusagt? Die Antwort gibt er mit seinem bekannten Humor: "Das kann auch ein A-Ligist sein, wenn es Spaß macht. Hauptsache, es gibt da keine Journalisten."

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