Robisch gibt ihren Rücktritt bekannt

Hamburg · Mario Mola und Katie Zaferes haben beim Olympia-Test der Triathleten in Hamburg gesiegt. Die Deutsche Triathlon-Union beschäftigen derweil weiter die Querelen um die Rio-Nominierung. Rebecca Robisch trat nach dem Rennen noch im Zielraum zurück.

 Rebecca Robisch, Hanna Philippin und Laura Lindemann (von links) im Ziel des Hamburg-Triathlons. Unmittelbar danach erklärte Robisch ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft.Foto: Lukas Schulze/dpa

Rebecca Robisch, Hanna Philippin und Laura Lindemann (von links) im Ziel des Hamburg-Triathlons. Unmittelbar danach erklärte Robisch ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft.Foto: Lukas Schulze/dpa

Foto: Lukas Schulze/dpa

Aus, Schluss, Ende. Rebecca Robisch hat ihren Abschied aus der Triathlon-Nationalmannschaft bekanntgegeben. Der Hamburg-Triathlon sei ihr letztes Rennen für die Deutsche Triathlon-Union (DTU) gewesen, sagte die 28-Jährige von den Tritahlon-Freunden Saarlouis am Samstag unmittelbar nach dem Zieleinlauf auf dem Rathausmarkt in der Hansestadt. Dort war sie 31. geworden. Vor der Ziellinie winkte sie noch mal ins Publikum. "Das war der Abschied von der Kurzdistanz", meinte Robisch mit einem Lächeln. Ob sie auf die längeren Distanzen wechsele, ließ sie offen. Möglicherweise kümmere sie sich jetzt mehr um ihren beruflichen Weg.

Als Grund für ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft nannte sie, "dass ich mich schon längere Zeit nicht mehr wohl gefühlt habe. Ich werde auch nicht mehr so gerne gesehen in Deutschland." Zuletzt hatte Robisch mit Klagen im Zusammenhang mit der Olympia-Nominierung für Aufsehen gesorgt.

Bei der DTU bedauern nur wenige Robischs Schritt. Sie war die Reizfigur. Viele machen sie verantwortlich für die missliche Situation des Verbandes nach der Olympia-Nominierung. Statt fünf Triathleten hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nur Anne Haug berufen. Auf vier Startplätze wurde verzichtet - viele halten das für eine Folge von Robischs Gang vor das Deutsche Sportschiedsgericht. Robisch sieht das anders: "Ich bin stolz, viel bewegt zu haben. Dass ich die Klage gewonnen habe, zeigt, dass das ganze System nicht so auf festen Füßen stand. Jetzt ist es wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Ich würde mich freuen, wenn es von Grund auf neu aufgebaut würde", sagte sie. Zunächst hatte Robisch über das Deutsche Sportschiedsgericht die DTU gezwungen, sie auf die Vorschlagsliste für die Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund zu nehmen.

Ärger um Nominierung hält an

Nachdem der DOSB am Dienstag nur Anne Haug ein Ticket für Rio gab, versuchte sie beim Landgericht Frankfurt eine Einstweilige Verfügung für eine Nominierung durch den DOSB zu erreichen. Dies wurde abgelehnt. Allerdings wurde der Dachverband aufgefordert, sich noch einmal mit der Nominierung der deutschen Triathleten zu befassen. Die vier frei gewordenen deutschen Quotenplätze sind bereits an andere Nationen vergeben worden. Daher ist es fraglich, ob noch eine weitere deutsche Triathletin oder ein Triathlet nach Rio mitkommt.

Sieger des Hamburg-Triathlons wurden der Spanier Mario Mola und die Amerikanerin Katie Zaferes. Der 26 Jahre alte Mola setzte sich am Samstag auf der Sprintdistanz vor dem Australier Jacob Birtwhistle und seinem Landsmann Fernando Alarza durch. Die 27-jährige Zaferes ließ nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und 5 Kilometern Laufen die Niederländerin Rachel Klamer hinter sich und verhinderte den Sieg-Hattrick ihrer Landsfrau Gwen Jorgensen. Die Weltmeisterin wurde Dritte. Beste Deutsche wurde die zweimalige Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann als Neunte, Hanna Philippin kam auf Rang 18. Bei den Männern kam Jonathan Zipf auf Rang zehn, Gregor Buchholz wurde 15. Die Staffel hat gestern für einen versöhnlichen Abschluss der deutschen Triathleten gesorgt. Laura Lindemann, Jonathan Zipf, Hanna Philippin und Gregor Buchholz gewannen bei der Mixed-WM Bronze hinter dem überlegenen neuen Weltmeister USA und Australien.

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