La Carolina ist in Güdingen nicht zu bremsen

Güdingen · Der letzte Saarbrücker Renntag in dieser Saison ging gestern in Güdingen über die Bahn. Das Hauptrennen entschied Hurhay Hamil Zyulkyul auf La Carolina für sich. Aber auch die Saarländer zeigten starke Leistungen.

 Die Galopprennen gestern in Güdingen waren einen Besuch wert. Dennoch kamen nur 2500 Zuschauer. Foto: Thomas Wieck

Die Galopprennen gestern in Güdingen waren einen Besuch wert. Dennoch kamen nur 2500 Zuschauer. Foto: Thomas Wieck

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Hurhay Hamil Zyulkyul heißt sie - und "wie von einem anderen Stern" reitet sie auf ihrer La Carolina, ruft der Stadionsprecher begeistert über die Pferderennbahn in Güdingen . Die Bulgarin gewann gestern mit einem Start-Ziel-Sieg das mit 8000 Euro dotierte Hauptrennen beim letzten Renntag der Saarbrücker Pferderennsaison 2016 und ließ damit den Österreicher Rene Piechulek und Lokalmatador Maxim Pecheur hinter sich.

Fünf Galopp- und drei Trabrennen stiegen beim 208. Rennen auf der Güdinger Bahn. Und trotz 22 Grad und Sonnenschein fanden nur 2500 Zuschauer den Weg nach Saarbrücken. "Von dem Wetter sind wir natürlich überrascht - da haben wir uns eigentlich den richtigen Tag ausgesucht", sagte Werner Schmeer, Vorsitzender beim Rennclub Saarbrücken: "Der Spätherbst-Renntag ist bei uns aber traditionsmäßig der am schlechtesten besuchte." Einen weiteren Grund für das niedrige Zuschauer-Interesse sah Schmeer in der aktuellen Diskussion um Tierquälerei im Pferdesport, die die Tierrechtsorganisation Peta vor Kurzem angezettelt hatte.

Trotzdem zeigten die Pferde und Jockeys hochklassige Leistungen - aus saarländischer Sicht allen voran Vorzeige-Reiter Pecheur, der nach über 40 Siegen in der laufenden Saison wieder einmal den Weg ins heimische Güdingen gefunden hat. "Hier kommen für mich fast schon Heimatsgefühle auf, vor allem weil ich auch viele Leute kenne. Es ist auf jeden Fall eine schöne Atmosphäre", erklärte der 25-Jährige.

Drei Mal Stand Pecheur gestern auf dem Treppchen. Auf Arriba schaffte er es in seinem ersten Rennen auf Platz eins, danach folgten zwei dritte Plätze - darunter im Hauptlauf auf Sworn Terz. In diesem "super besetzten" (Schmeer) Galopprennen kam der Favorit Vinzenz Schergen derweil überraschend als Letzter ins Ziel - kurz nach dem Start rutschte der deutsche Amateurmeister aus den Bügeln, sodass er auf Manchurian eine Menge Zeit verlor.

Unterdessen dürfen zwei Saarländerinnen auf die heiß begehrte Sport-Welt Amateur-Trophy hoffen. Bei dieser Sommermeisterschaft der Amateure treten übers Jahr Reiter aus ganz Deutschland gegeneinander an - vor dem letzten Rennen an diesem Freitag in Baden-Baden haben sowohl Lena Maria Mattes als auch Eva-Maria Herresthal, die die deutsche Statistik der Amateurrennreiterinnen anführt und gestern auf Platz drei landete, Chancen auf den Gesamtsieg.

"Wir sind sehr froh über die Jockeys und Fahrer, die hier jedes Mal herkommen - dafür ist vor allem unsere Bahn, die in einem super Zustand ist, verantwortlich", freute sich Werner Schmeer über die angetretenen Reiter. Gleichzeitig blickte er auf das Rennjahr 2016 zurück: "Mit dem Totalisator-Umsatz sind wir den Umständen entsprechend zufrieden. Bei den ersten beiden Rennen dieses Jahr war das Wetter sehr schlecht, trotzdem sind die Leute gerne zum Wetten gekommen." Knapp 58 000 Euro landeten gestern in den Kassen des Rennclubs - der auf ein ähnlich erfolgreiches Jahr 2017 hofft.

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