42,195 Kilometer Jagd auf den Uralt-Rekord

Frankfurt · Arne Gabius will in Frankfurt am Main den deutschen Marathon-Rekord pulverisieren. Dafür hat der 34-Jährige wochenlang gelitten. Nach dem Training deutet sich eine verheißungsvolle Zeit an.

Wochenlang hat sich Arne Gabius für diesen Tag geschunden und gegeißelt. "16 Wochen Low-Carb-Diät sind schon hart, da war Arne nicht immer gut gelaunt", verriet Anne, die Verlobte des deutschen Marathon-Stars, "ich habe zum Glück viel gearbeitet. Deshalb musste ich nicht alles erleben." Was sie definitiv gespürt haben dürfte, ist die Tatsache, dass Gabius am Sonntag in Frankfurt einen Lauf für die Ewigkeit auf den Asphalt brennen will. Der deutsche Uralt-Rekord von Jörg Peter (2:08:47 Stunden) von 1988 soll pulverisiert werden - alles andere wäre für Gabius eine Enttäuschung.

"Das Training hatte ein ganz anderes Niveau", sagt der 34-Jährige, der in der Bankenmetropole im Vorjahr seinen ersten Lauf über 42,195 Kilometer absolviert hatte und dabei auf Anhieb die viertbeste deutsche Zeit aufstellte. Nach dem Training deutet sich eine Zeit von 2:07:20 Stunden an, und Gabius sagt selbstbewusst: "Ich habe ein gutes Gefühl. Der Rekord soll fallen."

Die Strecke in Frankfurt ermöglicht niedrige Zeiten, das Feld wurde penibel um den deutschen Vorläufer herum aufgestellt. Dass Gabius' eigentlicher Tempomacher verletzungsbedingt nicht am Start sein wird, sollte angesichts der vielen guten Läufer, mit denen Gabius "so lange wie möglich mitschwimmen will", auch kein Problem darstellen. "Die ersten 30 Kilometer möchte ich unbedingt in der Spitzengruppe laufen", sagt Vize-Europameister von 2012 über 5000 Meter zur Marschroute.

Bei aller Euphorie: Ganz vorne wird der gebürtige Hamburger - sollte alles normal verlaufen - nicht landen. Der Äthiopier Bazu Worku ist mit einer Bestzeit von 2:05:16 Stunden noch deutlich außer Reichweite, wenngleich Gabius mit einem Augenzwinkern feststellte: "Zu Beginn der Woche hatte ich, zumindest was das Gewicht angeht, kenianisches Niveau."

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