Noch ist alles drin

Elversberg · Die Frage, ob die SV Elversberg in der kommenden Saison in der 3. Liga spielt, entscheidet sich am kommenden Sonntag. Das Hinspiel gegen Zwickau verlief ausgeglichen – mit leichten Vorteilen für die Gastgeber.

 Der Elversberger Leandro Grech steht nach dem Spiel niedergeschlagen auf dem Feld. Foto: Wieck

Der Elversberger Leandro Grech steht nach dem Spiel niedergeschlagen auf dem Feld. Foto: Wieck

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Das war weder Fisch noch Fleisch - und irgendwie fühlte es sich am Ende sogar beinahe wie eine Niederlage an. Die SV Elversberg kam am vergangenen Mittwoch im ersten von zwei Aufstiegsspielen zur 3. Fußball-Liga gegen den FSV Zwickau nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. "Ich sehe unsere Chancen im Rückspiel immer noch bei 50:50. Wir waren heute die bessere Mannschaft, haben aber oft nicht mutig genug gespielt", sagte SVE-Trainer Michael Wiesinger nach dem Spiel.

Mutig wäre im Übrigen auch gewesen, wenn der spielstarke Matthias Cuntz von Beginn an im Mittelfeld gespielt hätte oder wenn Lukas Kohler als erster Einwechselspieler rechts in die Vierer-Abwehrkette gekommen wäre. Aber Wiesinger entschied sich für den defensiven Jan Washausen im Mittelfeld und Innenverteidiger Tobias Feisthammel, der nach 22 Minuten für Aaron Berzel (Gehirnerschütterung) eingewechselt wurde.

Die SV Elversberg war das bessere Team und hätte bereits in der vierten Minute in Führung gehen können. Nach einem Eckball von Markus Obernosterer köpfte Torjäger Mijo Tunjic aus fünf Metern an die Querlatte. "Uns hat vielleicht in gewissen Situationen das Glück gefehlt, war ich bin sehr optimistisch, dass wir am Sonntag im Rückspiel das Ding ziehen. Wir waren klar besser, Zwickau hat nur lange Bälle gespielt", sagte Tunjic.

Defensiv kompakt stehen und lange Bälle schlagen - das war die Devise des FSV Zwickau. Und das Konzept ging auf. Die SV Elversberg war zwar besser, wirkte allerdings auch nervös und leistete sich viele unnötige Ballverluste. Die gewohnte Heimstärke konnten die Elversberger vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde nicht zu 100 Prozent auf den Rasen bringen.

Klare Torchancen gab es dennoch. In der 47. Minute schoss Obernosterer per Freistoß aus 25 Metern an den Innenpfosten, und nur zwei Minuten später hatte der Österreicher erneut eine Riesen-Möglichkeit zur Führung. Nach einem Querpass von David Schloffer rutschte Obernosterer zehn Meter vor dem Zwickau-Tor aus und traf den Ball nicht richtig.

In der 65. Minute kannte dann der Jubel im Waldstadion keine Grenzen mehr. Nach einem schönen Diagonalball von Marco Kehl-Gomez traf Maximilian Oesterhelweg aus 14 Metern links unten zur 1:0-Führung. Die Erlösung für die SVE, die jedoch nur drei Minuten später bereits den Dämpfer bekam. Der FSV Zwickau nutzte seine einzige Torchance im Spiel zum Ausgleich. Nach einem starken Eckball von Patrick Göbel klatschte der Ball an den zweiten Pfosten, und den Abpraller nutzte Sebastian Mai per Kopf zum 1:1. SVE-Torhüter Daniel Batz machte dabei nicht die beste Figur. "Die Standards kamen alle mit sehr viel Effet. Bis auf einen konnte ich alle abwehren. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich für Sonntag", sagte Batz.

Zuversichtlich sind auch die Spieler des FSV Zwickau, die nach dem Spiel das 1:1 feierten wie einen Sieg. "Das 1:1 war aus unserer Sicht glücklich, da Elversberg das bessere Team war und die besseren Chance hatte. Aber wir können kämpfen und wir werden Elversberg auch am Sonntag zu Hause niederringen", sagte Zwickaus Trainer Torsten Ziegner.

 Da war die Welt noch in Ordnung. Maximilian Oesterhelweg (Mitte) erzielte die Führung für die SV Elversberg, Jan Washausen (links) und Kapitän Thomas Birk jubelten mit ihm. Foto: Wieck

Da war die Welt noch in Ordnung. Maximilian Oesterhelweg (Mitte) erzielte die Führung für die SV Elversberg, Jan Washausen (links) und Kapitän Thomas Birk jubelten mit ihm. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Der große Gewinner am Mittwochabend waren die Fans der SV Elversberg . Während die Zwickauer Anhänger gleich dreimal in den 90 Minuten Pyrotechnik zündeten und die Fanzäune bestiegen, begeisterten die SVE-Fans mit einer tollen Choreografie und feuerten schwarz-weiße Luftschlangen aus Kanonen. Das Rückspiel am kommenden Sonntag im Vogtlandstadion in Plauen beginnt um 15.05 Uhr.

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