„Paradebeispiel“ sorgt für Erfolg

Elversberg · Die SV Elversberg will sich an der Spitze der Regionalliga Südwest festsetzen. Dazu soll gegen den TSV Steinbach an diesem Samstag ein Heimsieg eingefahren werden – wieder mit Hilfe eines jungen Spielers.

Mit 21 Jahren Stammspieler bei der SV Elversberg - das hat in der 20-jährigen Regionalliga-Geschichte des Vereins bislang kaum einer geschafft. Merveille Biankadi ist auf dem besten Weg dahin. Seit drei Spieltagen steht der defensive Mittelfeldspieler in der Startformation - mit Erfolg. Alle drei Spiele wurden zu null gewonnen. "Ich sehe mich noch nicht als Stammspieler, da gehört mehr dazu. Meine Leistung muss über einen längeren Zeitraum konstant gut sein", sagt Biankadi.

Trainer Michael Wiesinger lobt seinen Schützling bereits: "Er ist das Paradebeispiel für einen jungen Spieler, der seine Chance nutzt. Er will immer besser werden und gibt in jedem Training alles." Am zweiten Spieltag beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers wurde Biankadi zum ersten Mal in dieser Saison eingewechselt. Seine erste Aktion war ein Fehlpass, den die Fans sofort mit Pfiffen bewerteten. Mittlerweile bekommt der 21-Jährige Szenen-Applaus. Am vergangenen Dienstag, beim 2:0-Sieg im Saarderby gegen den FC Homburg, zählte Biankadi zu den besten Spielern auf dem Platz. "Während des Spiels bekommt man gar nicht mit, ob man Applaus bekommt oder ausgepfiffen wird. Ich versuche einfach, mein Ding zu machen", sagt der Mittelfeldspieler , der auch an diesem Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den TSV Steinbach in der Startformation stehen wird.

Im Sommer 2015 war der in Bayern geborene Defensivspezialist von der zweiten Mannschaft des FC Augsburg nach Elversberg gewechselt. In seiner ersten Saison im Saarland wurde er nur sporadisch eingesetzt. "Das ist für jeden Fußballer eine harte Zeit. Du musst im Training immer alles geben, damit du voll da bist, wenn du deine Chance bekommst. Aber ich wollte mich unbedingt in Elversberg durchsetzen, deshalb kam ein Wechsel für mich nie in Frage", sagt der 21-Jährige. Die Geduld zahlt sich jetzt aus.

Biankadi räumt im Mittelfeld auf, spielt kluge Pässe und schaltet sich immer wieder mit ins Spiel nach vorne ein. Aber dann: Gegen die TSG Hoffenheim II schoss Biankadi aus 18 Metern gefühlte zehn Meter über das Tor, am Dienstag in Homburg flog der Ball aus ähnlicher Distanz weit neben das Tor. "Meine Abschlüsse sind noch eine Katastrophe. Ich glaube, ich bin da noch zu unruhig. Daran muss ich unbedingt arbeiten", sagt er selbstkritisch.

Gegen den TSV Steinbach muss Wiesinger neben den langzeitverletzten Leandro Grech (Reha nach Meniskus-Operation) und Matthias Cuntz (Reha nach Schlüsselbein-Operation) auf Abwehrchef Kevin Maek (Oberschenkelprobleme) verzichten. "Der Muskel bei Kevin ist noch nicht richtig verheilt. Wir werden kein Risiko eingehen", sagt Wiesinger.

Beim Heimspiel am Samstag startet die SV Elversberg eine Spenden-Aktion für eine in Not geratene Familie in Elversberg. Im Stadion und im Fanshop gibt es Informationen über das Projekt und die Möglichkeit zu spenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort