„Der Bengel weiß, wo das Tor steht“

Elversberg · Nach 17 Jahren in Chemnitz hat Benjamin Förster eine neue Herausforderung gesucht – und sie in Elversberg gefunden. Mit dem Fußball-Regionalligisten will der 24-Jährige möglichst bald wieder in die 3. Liga zurück.

Benjamin Förster hat in den Testspielen schon mal angedeutet, dass er für die SV Elversberg sehr wichtig werden kann. Foto: Lehmann

Benjamin Förster hat in den Testspielen schon mal angedeutet, dass er für die SV Elversberg sehr wichtig werden kann. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Die Saison hat noch lange nicht angefangen, da haben die Fans des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg ihren neuen Liebling bereits auserkoren: Benjamin Förster. Und der Grund ist einfach: In drei Testspielen für die SVE hat der 24-Jährige, einer von bisher elf Elversberger Neuzugängen, bereits sechs Tore erzielt. Ein Volllblutstürmer, über den SVE-Trainer Willi Kronhardt kurz und knapp sagt: "Der Bengel weiß, wo das Tor steht."

Förster kam vom Drittligisten Chemnitzer FC ins Saarland. Ein Vereinswechsel im Profifußball ist heutzutage nichts Ungewöhnliches, bei ihm schon. Seit der F-Jugend spielte der Torjäger in Chemnitz . Nach 17 Jahren im selben Verein "ist es schon ein seltsames Gefühl, von zu Hause weg zu gehen, aber die Zeit war einfach reif für etwas Neues", sagt Förster: "In Chemnitz war ich nur noch Stürmer Nummer zwei, ich wollte etwas ändern." In Elversberg genießt der Neue dagegen volles Vertrauen. "Wir hatten gute Gespräche, der Trainer setzt auf mich. Ich werde es zurückgeben", sagt er.

Allerdings stehen vor dem Stürmer und seinen ersten Regionalliga-Toren noch ein paar Extra-Schichten. Beim 5:0-Testspielsieg gegen Verbandsligist VfB Theley erzielte Förster in der ersten Halbzeit zwei Tore und musste in Hälfte zwei auf der linken Außenbahn die Linie hoch und runter flitzen. "Ich sage mal so: Ich bin fit, aber ein oder zwei Kilo müssen noch runter. Und ich bin bereit, alles zu investieren", sagt Förster.

Trainer Kronhardt ist von der Motivation seines Stürmers überzeugt: "Andere wären froh, sie hätten das Talent und den Torriecher von Benjamin. Wenn er es schafft, die absolute Fitness zu erreichen, werden wir viel Spaß an ihm haben." Und für die absolute Fitness tut die SVE einiges in diesen Tagen. Morgens um 6.45 Uhr beginnt das Training in einem Fitness-Studio in St. Ingbert. Danach folgen zwei Einheiten pro Tag auf dem Platz. "So ein hartes Programm habe ich noch nicht mitgemacht. Es herrscht absolute Disziplin, und jeder zieht mit", berichtet Förster.

Mit 25 Saisontoren hat der Stürmer den Chemnitzer FC schon einmal von der Regionalliga in die 3. Fußball-Liga geschossen. Ins Saarland ist Förster nicht gewechselt, um dauerhaft Regionalliga zu spielen. "Ich will wieder in die 3. Liga. Wir haben in dieser Saison eine sehr starke Mannschaft. Ich denke, wir können oben mitspielen. Ob es am Ende zum Aufstieg reicht, hängt immer auch vom Glück ab", sagt der Torjäger, der sich vor lauter Vorbereitungsstress noch gar nicht richtig einleben konnte.

Förster: "Zurzeit gibt es nur Fußball und schlafen. Ich hatte in Chemnitz meinen Lieblings-Italiener, zu dem ich oft mit Mannschaftskollegen gegangen bin. Ich hoffe, das werde ich im Saarland auch finden. Zunächst zählt aber nur der Fußball." Und das wiederum werden die Fans, die ihn schon während der Testspiele mit Sprechchören feierten, gerne hören.

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Auf einen BlickElf neue Spieler hat die SV Elversberg bereits für die neue Saison verpflichtet. Zwei sollen noch folgen. "Einer für die offensive Außenbahn und ein Offensiv-Allrounder. Aber wir sind gut aufgestellt. Es kann auch sein, dass das erst nach dem Saisonstart passiert", erklärt SVE-Sportdirektor Roland Seitz. Morgen um 18.30 Uhr testet die SVE in Reiskirchen gegen den Ligakonkurrenten FC Homburg und am Samstag um 15 Uhr in Honzrath gegen den Oberligisten FV Diefflen. leh

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