Fingerzeige Richtung Rio

Brandenburg · Der Deutschland-Achter hat zum vierten Mal in Folge EM-Gold gewonnen. Doch nicht nur das deutsche Flaggschiff überzeugte – auch die beiden saarländischen Teilnehmer kehren mit Edelmetall nach Saarbrücken zurück.

 Anja Noske bejubelt ihren Erfolg im Leichtgewichts-Einer bei der Europameisterschaft auf dem Beetzsee in Brandenburg. Foto: Stache/dpa

Anja Noske bejubelt ihren Erfolg im Leichtgewichts-Einer bei der Europameisterschaft auf dem Beetzsee in Brandenburg. Foto: Stache/dpa

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Die Fahrt für Anja Noske vom Ruderverein (RV) Saarbrücken zur Europameisterschaft nach Brandenburg hat sich gelohnt. Die 29-Jährige kehrt als Europameisterin im Leichtgewichts-Einer an den Olympiastützpunkt in Saarbrücken zurück. Im Finale gestern auf dem Beetzsee siegte sie überlegen mit fast sechs Sekunden Vorsprung vor der Dänin Rungeaja Holmegaard. Schon im Vorlauf hatte die 29-Jährige mit einer beeindruckenden Vorstellung Titel-Hoffnungen genährt. Der Leichtgewichts-Einer bei den Frauen zählt nicht zu den olympischen Klassen - doch Noske setzte mit ihrem Sieg zumindest ein Ausrufezeichen in Richtung Rio de Janeiro, um eventuell als Ersatzfahrerin für den leichten Doppelzweier mit nach Brasilien zu dürfen. Marie-Louise Dräger und Fini Sturm, die Deutschland in dieser Bootsklasse bei Olympia vertreten werden, gewannen gestern in Brandenburg EM-Silber.

Die zweite Medaille mit saarländischer Einfärbung gewann Noskes Vereinskollege Tobias Franzmann . Er holte im Leichtgewichts-Vierer mit Jonathan Koch, Lucas Schäfer und Lars Wichert Bronze hinter der Schweiz und Großbritannien. Dieses Boot ist noch nicht für Olympia qualifiziert - aber die starken Auftritte von Franzmann und Co. auf dem Beetzsee nähren die Hoffnungen, dass die Vier die Olympia-Qualifikation beim Weltcup auf dem Rotsee in Luzern (27. bis 29. Mai) eintüten werden.

Die Verantwortlichen des Deutschen Ruderverbandes (DRV) durften nicht nur mit Noske und Franzmann zufrieden sein. Das Ergebnis der ersten internationalen Standortbestimmung in der olympischen Saison konnte sich aus Sicht der deutschen Flotte sehen lassen: Zwei Gold-, fünf Silber- und eine Bronzemedaille in den 14 olympischen Klassen lassen den DRV auf erfolgreiche Sommerspiele in Rio (5. bis 21. August) hoffen. "Das ist ein gutes Ergebnis. Wir freuen uns, dass wir ein bisschen mehr Breite gezeigt haben", sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock. Bei der EM in Posen vor einem Jahr gewann der DRV in den olympischen Klassen drei Gold- und eine Silbermedaille.

Für den glänzenden Schlussakkord sorgte gestern das Paradeboot, der Deutschland-Achter, der bei äußerst schwierigen Windbedingungen vor Russland und Weltmeister Großbritannien zum vierten Mal in Folge Europameister wurde.

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