Ehemaliger FCS-Co-Trainer Fellhauer bezieht Stellung zu Trennungsgerüchten

Saarbrücken · Cheftrainer Fuat Kilic wollte ihn an seiner Seite nicht mehr haben. Das Gerücht, er sei beurlaubt worden, entkräftet Andreas Fellhauer allerdings. Doch ob der 42-Jährige eine Zukunft beim FCS hat, ist derzeit unklar.

Beurlaubt oder nicht? Um Andreas Fellhauer, den ehemaligen Co-Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, ranken sich Gerüchte. Gerüchte, die der Verein nicht wirklich aufklären will, der 42-Jährige aber schon. "Ich bin offiziell nicht beurlaubt", sagt Fellhauer im Gespräch mit der SZ. Als die vom Verein verkündete "koordinative Schnittstelle zwischen Drittliga-Mannschaft und U23" fungiert er aber nicht.

Seit 1999 im Verein

Genau an diesem Punkt hatte es vergangene Woche Unstimmigkeiten zwischen den Trainern Fuat Kilic und Bernd Eichmann gegeben, was die Beurteilung von Spielern aus dem Drittliga-Kader wie Philipp Kreuels angeht (die SZ berichtete). Dass Fellhauer besagte Aufgabe nicht wahrnimmt, "das ist mit dem Verein so abgesprochen. Meine Tätigkeit beschränkt sich im Moment darauf, Konzepte auszuarbeiten für verschiedene Bereiche". Näher geht er darauf nicht ein.

1999 kam der Mannheimer Fellhauer zum FCS, stieg mit Trainer Klaus Topmöller in die Regionalliga auf. "Schon damals war abzusehen, dass meine Knieprobleme eine größere Spielerkarriere verhindern", erinnert sich Fellhauer, der sich anschließend als Kapitän und Co-Trainer der Oberliga- Mannschaft unter Dieter Ferner hervortat. Auch in der Jugendabteilung übernahm er verschiedenste Aufgaben, führte die A-Jugend in die Bundesliga, holte Talente wie Erik Durm (heute Borussia Dortmund) oder Johannes Wurtz (SC Paderborn) zum Verein.

"Egal in welcher Rolle, ich habe immer loyal zum FCS gestanden", sagt Fellhauer. So gab es kein Zögern, als Ferner ihn vor knapp sechs Jahren bat, Co-Trainer bei der ersten Mannschaft zu werden. Fellhauer betont: "Ich habe noch nie einen Trainer gesehen, der Spieler mit so viel Feingefühl anzupacken wusste. Für Dieter wäre auch die Nummer 18 im Kader durchs Feuer gegangen."

Als Ferner vom eigenen Erfolg verdrängt wurde (wegen fehlender Lizenz durfte er nicht mit in die 3. Liga aufsteigen), sollte Fellhauer auf den Fußballlehrer-Lehrgang. "Es war alles besprochen, doch der DFB hat sich quer gestellt. Der freie Platz im Lehrgang sei allein für Dieter Ferner. Und der wollte es wegen der Doppelbelastung nicht machen", erläutert Fellhauer, der dann Jürgen Luginger als neuen Chef bekam und zufrieden war: "Wir hatten ein offenes Verhältnis. Wir haben zu zweit Aufgaben erfüllt, für die heute ein ganzer Stab da ist. Wir haben - vielleicht mit Ausnahme dieser Saison - mit relativ kleinen Mitteln viel auf die Beine gestellt."

Doch vergangenen Herbst brachen diese Beine weg. U23-Coach Bernd Eichmann übernahm nach der Trennung von Luginger vorübergehend, "was mich schon etwas enttäuscht hat", wie Fellhauer sagt, "aber ich sei zu dicht an der Mannschaft, sagte man".

Auf Eichmann folgte Milan Sasic. "Der hat mir im ersten Gespräch klar gemacht, dass er auf meine Kenntnisse zurückgreifen will, ich aber in der Arbeit auf dem Platz ins zweite Glied treten müsse." Das tat Fellhauer, bestellte Hotels, arbeitete mit Spielern, die zwischenzeitlich oben nicht mittrainieren durften oder konnten. Doch er fühlte sich wie das berühmte fünfte Rad.

"Wiedergeburt" endet schnell

"Spätestens nach der Einkaufstour und der Aufstockung des Stabes konnte ich mit meiner Situation nicht zufrieden sein", sagt Fellhauer: "Sasics Beurlaubung war auch für mich wie eine Wiedergeburt." Die aber nach wenigen Wochen endete. Der neue Chef Fuat Kilic setzte Fellhauer mit Christian Mollocher einen Co-Trainer von außen vor die Nase. Schmutzige Wäsche holt Fellhauer trotzdem nicht raus.

"Ich hatte einige gute Gespräche mit Schatzmeister Dieter Weller und soll noch ein Gespräch mit Präsident Hartmut Ostermann bekommen", erzählt A-Lizenz-Inhaber Fellhauer, der sich vorstellen kann, in der Leitung des geplanten Nachwuchsleistungszentrums mitzuarbeiten. Es habe auch Anfragen anderer Vereine gegeben - gerade in Verbindung mit dem Wechsel seiner Kinder Kim und Robin (sie wechseln im Sommer vom FCS zum SC Freiburg). "Das kam für mich nicht in Frage. Es ist ihr Leben, ihre Karriere. Das hat nichts mit mir zu tun", betont Fellhauer: "Mein erster Ansprechpartner bleibt der FCS. Danach muss man eben weitersehen."

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